logo st benedikt

Frieden suchen“ 

Das Thema des diesjährigen Jugendgottesdienstes in Mömlingen kommt nicht von ungefähr. 

Mit dem Lied „Blowing in the wind“ stimmte uns die Gruppe“Glorious“ musikalisch auf das Thema ein, welches von der KJG und Pastoralassistent Benjamin Riebel vorbereitet wurde.

Ostern, eigentlich ein Freudenfest. Doch es liegt ein Schatten darauf. Denn der Krieg ist nicht weit von uns weg.

Angesichts der vielen Probleme könnten wir die Lust auf Ostern verlieren. Da scheint die düstere Stimmung des Karfreitags besser zu passen. Auch damals schien es so, als ob Gewalt und Lüge triumphieren. 

Doch Ostern zeigt uns jedes Jahr neu: Nicht das Böse, sondern das Gute siegt letztendlich.

Deshalb stellen wir uns unter den Segen Gottes und feiern das Fest der Hoffnung gegen alle Mächte der Verzweiflung. 

Eine Geschichte als Predigt versuchte diese Friedenssehnsucht aufzugreifen:

„Ein König schrieb einen Preis aus: Er lud alle Künstler/innen dazu ein, den Frieden zu malen.

Sie machten sich alle eifrig ans Werk. Doch nur zwei Bilder gefielen dem König am besten. Jetzt musste er sich entscheiden.

Das erste Bild ein perfektes Abbild eines ruhigen Sees. Im See spiegelten sich malerische Berge, die den See umrandeten und man konnte jede kleine Wolke im Wasser wiederfinden. Jeder, der das Bild sah, dachte dabei sofort an Frieden.

Das zweite Bild war ganz anderes. Auch hier waren Berge zu sehen, aber zerklüftet, rau und kahl. Am düsteren Himmel über den Bergen jagten sich wütende Wolkenberge und man konnte den Regen fallen sehen, Blitze sah man aufzucken. An einem Berg stürzte ein Wasserfall in die Tiefe, der Bäume, Geröll und kleine Tiere mit sich riss. Keiner, der dieses Bild sah, verstand, wieso es hier um Frieden gehen sollte.

Doch der König sah hinter dem Wasserfall einen winzigen Busch, der auf der zerklüfteten Felsenwand wuchs. In diesem kleinen Busch hatte ein Vogel sein Nest gebaut. Und dort in dem wütenden Unwetter an diesem unwirtlichen Ort saß der Muttervogel auf seinem Nest – in perfektem Frieden. 

Nicht schwer zu erraten, welches Bild dem König am besten gefiel.

Er begründete seine Entscheidung so: „Lasst Euch nicht von schönen Bildern in die Irre führen. Frieden braucht es nicht dort, wo es keine Probleme und Kämpfe gibt. Frieden ist dort nötig, wo die Not am Größten ist und Chaos herrscht.

Dort muss Frieden gestiftet werden, auf dass dieser kleine Funke Frieden, Hoffnung für die vermeintlich aussichtslose Lage entzündet und den Glauben schenkt.

 

Auch in den Fürbitten ging es um darum nicht ängstlich auf Morgen zu blicken, sondern im Heute seine Fähigkeiten einzusetzen.

Dass die Verantwortlichen der Vereinten Nationen und kriegswilligen Länder mit Maß und Weitsicht handeln und nicht aus Vergeltungsstreben oder Machtwillen.

Es wurde für die unschuldigen Opfer gebetet, für die, die ihr Zuhause verloren haben.

Für die, die unterdrücken und denen der Maßstab alles Menschlichen und die Verantwortung abhanden gekommen ist.

Auch für die, die für Nachrichten in Wort und Bild verantwortlich sind, dass sich die Wahrheit durchsetzt gegen Angstmacherei und Sensationslust.

Alles in allem war der Gottesdienst eine runde Sache, die von den Gläubigen mit großem Applaus honoriert wurde.

R.Zieres

­