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Heiligabend in Mömlingen

Mit weihnachtlichen Klängen des Musikvereins, wurden die Besucher auf dem Dorfplatz in Mömlingen empfangen.

Es gab ein kleines Lagerfeuer, welches von unserer Kirchenverwaltung vorbereitet wurde.

Pfarrer Jarosch und Pastoralassistent Riebel begrüßten die Besucher.

Dann konnte das Rollenspiel, gespielt von den Kommunionkindern, unter Anleitung von Ivonne Heinrich, beginnen.

Mit Klängen des Musikvereins betrat eine kleine Engelschar die Bühne, um in einem Rollenspiel die Geschichte von der Sehnsucht des kleinen Engels vorzutragen. 

Es war einmal ein kleiner Engel im Himmel. Der begleitete die Menschen mit solcher Nähe und Zärtlichkeit, dass er den unwiderstehlichen Wunsch empfand, nicht nur mit seinen Flügeln über die Erde zu schweben und beschützend auf die Menschen zu achten . Vielmehr wollte er selbst auf ihren Straßen gehen. Er wollte einer von ihnen werden.

Eines Tages sah er auf der Erde eine eben erblühte Mohnblume. Da schien dem kleinen Engel, als habe er im Himmel noch nie ein solches Rot empfunden und seine Sehnsucht, zur Erde zu gehören, wuchs. So richtete er eine Bitte an Gott:

„Lieber Gott, lass mich auf die Erde, lass mich ein Mensch unter Menschen werden.“ 

Ein älterer Engel hörte das. Er trat zu ihm und sagte:

„Weißt du auch, dass es auf der Erde nicht nur Sonne und Blumen gibt? Es gibt Stürme und Unwetter und allerlei Ungemütliches.“ 

Der kleine Engel erwiderte:

„Ja, das weiß ich. Doch ich habe auch einen Menschen gesehen, der hatte die Kraft, einen großen Schirm aufzuspannen, so dass zwei Menschen darunter Platz hatten. Es schien mir, den Beiden könnte kein Unwetter etwas anhaben.“ 

Da lächelte Gott dem kleinen Engel zu.

Die Zeit verging, und eines Tages formulierte der kleine Engel wieder seine Bitte an Gott:

„Ich habe mir noch mehr angesehen von der Welt. Es zieht mich mehr und mehr hinunter. Bitte lass mich zu den Menschen gehen.“ 

Da trat noch ein anderer Engel hinzu und fragte ihn:

„Weißt du auch, dass es auf der Welt Nebel und Frost und eine Menge verschiedene Arten von Glatteis gibt?“ 

Der kleine Engel antwortete:

„Ja, ich weiß um manche Gefahren. Doch ich habe auch Menschen gesehen, die teilten ihre warmen Mäntel. Und andere Menschen, die gingen bei Glatteis Arm in Arm.“ 

Da lächelte Gott dem kleinen Engel erneut zu. 

Als wieder einige Zeit vergangen war, bat der Engel zum dritten Mal:

„Lass mich ein Mensch werden. So rot blüht der Mohn auf der Erde. Mein Herz ist voll Sehnsucht, etwas zu diesem Blühen beizutragen.“ 

Da trat ein sehr weiser Engel zu dem kleinen Engel und fragte mit ernster Stimme:

„Hast du wirklich genug hingesehen? Hast du auch das Leid und das Elend gesehen, die Tränen, die Ängste, die vielen Krankheiten und den Tod?“ 

Mit fester Stimme erwiderte der kleine Engel:

„Wohl habe ich auch das Düstere, Traurige und Schreckliche gesehen. Doch ich sah auch einen Menschen, der trocknete einem anderen die Tränen. Ich sah einen, der vergab einem Schuldigen. Und wieder einen, der reichte einem Sterbenden die Hand. Ich sah eine Mutter, die wiegte ihr krankes, ausgemergeltes Kind durch viele Nächte und wurde nicht müde, die alte leise Melodie der Hoffnung zu summen. Solch ein Mensch möchte ich werden.“ 

Da schenkte Gott dem kleinen Engel seinen Segen und gab ihm viel Himmelslicht mit auf die lange Reise.

 

Nach dieser wunderbaren Geschichte sangen die Leute begleitet vom Musikverein das Lied „Ihr Kinderlein kommet“. 

Pfarrer Jarosch dankte allen Beteiligten für die gute Vorbereitung. Dann lud er die Menschen, die sich für den Gottesdienst in der Kirche angemeldet hatten ein, die Feier in der Kirche fortzusetzen.

 

R. Zieres

 

 

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