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Mömlingen feierte auch in diesem Jahr seinen Ortspatron mit einer Prozession und einem Festgottesdienst. Die Gläubigen trafen sich an der Wendelinuskapelle, wo sie von Pfarrer Manfred Jarosch begrüßt wurden.

PR Benjamin Riebel, der die Texte vorbereitet hatte, ging auf das Leben des Heiligen und seine Zeit ein. Gemeinsam mit Pater Mario Muschik, dem aus Eisenbach stammenden Provinzial der Missionare von Mariannhill in Deutschland, der die Reliquie des Heiligen trug, zog die Prozession von der Kapelle mit Begleitung des Musikvereins Mümlingtal und durch Absicherung durch die Feuerwehr in die Pfarrkirche. Auch Pfarrer Schachner aus der Nachbarpfarrei Breuberg fand sich ein.

In seiner Predigt fragte Pater Mario die Gläubigen: Haben Sie einen Bezug zu dem Heiligen? Können Sie mit ihm etwas anfangen? Im Leben unserer Vorfahren hat er eine viel größere Rolle gespielt und wird in vielen Dörfern noch als Patron gegen die Viehseuche verehrt. Auch heute ist unsere Gegend noch landwirtschaftlich geprägt. Ohne Landwirtschaft gibt es keine Lebensmittel. Wenn früher das Vieh krank war, ging es oft ums Überleben und man bat Wendelin, von dem die Legende sagt, dass er gut mit dem Vieh umgehen konnte, seine Not dem Allmächtigen anzutragen.

In den letzten Jahren wurde Wendelin mehr als Umweltschützer entdeckt. In vielen unserer Dörfer ist der Grundwasserspiegel gesunken, so dass die Wurzeln der Bäume es kaum mehr erreichen. Es gibt Klimawandel, Erderwärmung, auch wenn es manche leugnen wollen. Da ist es gut, einen Schutzpatron zu haben.

Wendelin war der Legende nach ein Königssohn. Er hat seine Heimat verlassen, um in der Fremde für Christus zu leben. Er hat gemerkt, dass nicht die Abstammung, reiche Eltern oder Bildung den Menschen ausmachen. Wir werden etwas besonderes, wenn Gott uns etwas sagt und wir aus Liebe zu Gott das Richtige und Gute tun. Als Einsiedler hat er gespürt, was es heißt, seinen Frieden zu haben. Wir müssen uns Zeit nehmen zum Gebet und uns auf unser Leben besinnen. Ohne zu beten fällt es uns schwer, Christ zu sein. Einsiedler heißt nicht, alleine zu sein. Leute kamen zu ihm, er wusste, was Tiere und Menschen heil macht. Christ ist man nicht für sich, Christ ist man für andere, ja für die ganze Welt.

Im Laufe der Eucharistiefeier, die von den Kantoren feierlich umrahmt wurde, nahm Pfarrer Jarosch als neue Ministrantin Hannah Lieb auf und überreichte ihr ein Ministrantenkreuz. Am Ende dankte Pfarrer Jarosch allen Mitwirkenden.

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