Das österliche Halleluja, verhallte im fast menschenleeren Kirchenraum der Corpus Domini Kirche. Ungewohnt und seltsam. Doch halt: Kirchenmauern können und dürfen die frohe Botschaft von der Auferstehung Jesu nicht aufhalten. Auch Jesus kam durch verschlossene Türen. Öffnen wir unsere Herzen für ihn, den Erlöser und Heiland. Diese Botschaft gilt für die ganze Welt, gerade jetzt in der Corona-Pandemie. Wohl dem, der dies glaubt und in seinem Leben gespürt hat. Nicht nur Trost sondern auch große Freude löst das österliche Halleluja aus. Jesus lebt, der Tod hat nicht das letzte Wort.
Die Osternachtfeier der Pfarreiengemeinschaft „Lumen Christi entlang der Mömling“ wurde als Privatmesse stellvertretend für alle Gläubigen von Pfarrer Manfred Jarosch und Diakon Martin Höfer gefeiert. Es begann mit der Lichtfeier (Segnung und Anzünden der Osterkerze) „Christus, gestern und heute – Anfang und Ende – Alpha und Omega – sein ist die Zeit – und die Ewigkeit – Sein ist die Macht und die Herrlichkeit – in alle Ewigkeit. Amen“. Dem feierlichen Osterlob (Exultet) folgte die Lesung aus dem Buch Genesis (Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde…..). Beim Gloria läuteten wieder alle Glocken, um auch der Welt zu verkünden: Christus ist auferstanden. Das Osterevangelium berichtet vom leeren Grab und den Begegnungen mit dem verwandelten Auferstandenen. Diakon Martin Höfer hielt die Predigt (sh. Nachstehend). Es konnte keine Taufwasserweihe vorgenommen werden, doch die Erneuerung des Taufversprechens konnte geschehen. Die Eucharistiefeier wurde mit dem Ostersegen und der Speisen- und Kerzensegnung abgeschlossen. Eine in einem solchen Rahmen noch nie da gewesene Auferstehungsfeier machte trotz kräftiger Singstimme von Pfr. Jarosch klar, ohne Orgel und ohne Gläubigen (ohne Gemeinschaft) fehlen wesentliche Elemente, auch wenn Jesus da ist „wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind.“
Werner Schmitt, 1. Vorsitzender der Pfarreiengemeinschaft
Predigt von Diakon Martin Höfer:
Liebe Schwestern und Brüder in der Pfarreiengemeinschaft „Lumen Christi entlang der Mömling“
Eigentlich wollten wir wie in jedem Jahr die Kar- und Ostertage begehen. Eigentlich wollten wir unser Leben leben, so wie gewohnt. Nun ist es aber nicht mehr wie gewohnt: Aus überfüllter Freizeit ist Zwangspause und aus Sicherheit Unsicherheit geworden. So ist auch aus Existenzüberschwung Existenzangst, aus Kontaktfreude Kontaktverbot und Berührungsangst geworden. Ebenso ist der Glaube an die Beherrschbarkeit der Natur durch Angst vor Ansteckung und Tod jäh widerlegt worden.
Eigentlich sind wir jetzt irgendwie im Gründonnerstag auf Dauerschleife: In der Gewissheit, dass es noch schlimmer kommt, aber auch in der Hoffnung auf Ostern. Eigentlich können wir im Glauben an die Auferstehung und in der Hoffnung auf ein Ende der Coronakrise unser Leben nun leben. Es wird eine Auferstehung geben, das hat uns Jesus Christus gezeigt.
Es wird so sein, dass es nach der Krise keine Wiederbelebung des Alten gibt, sondern wirklich eine Auferstehung zu neuem Leben. Die momentane Situation hat uns auch gezeigt, dass nichts so bleibt, wie wir es gerne haben möchten und dass es immer Veränderungen gibt. Nicht nur in langsamen Prozessen sondern auch schnell und von jetzt auf gleich. Es hat sich auch gezeigt, dass wir auf Veränderung schnell reagieren können, diese annehmen und uns damit arrangieren.
Eben noch ein voller Terminkalender und jetzt Zeit zu haben, auch wenn man gerne die Termine wahrgenommen hätte. Dies ist eine Erfahrung, die wir aus der Krise mitnehmen. Wie das Leben danach aussehen wird, das können wir selbst bestimmen. Wir müssen aber aus den Fehlern und Missständen der Vergangenheit lernen und daraus Konsequenzen ziehen. Blicken wir voll Freude auf unsere Auferstehung nach Covid19.
Eigentlich hat die Vorfreude auf diese kommende Zeit, die Ruhe jetzt auch etwas Schönes.
Eigentlich! Amen.
(Predigt Diakon Matin Höfer)