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Pastoraler Raum Obernburg – Bischof Franz Jung zu Besuch

Bischofsbesuch KopieAm 11.05.2022 visitierte Bischof Franz Jung den pastoralen Raum Obernburg. In einem eng getakteten Zeitrahmen, kam es auf den verschiedenen Ebenen zu einem Gedankenaustausch zwischen den Mitarbeitern des pastoralen Teams, den Ehrenamtlichen vor Ort und der Bistumsleitung.

Auftakt und geistlicher Einstieg des Treffens erfolgte durch Bischof Jung. Er führte das Team an die Quellen, die nach der Vision Ezechiels (Ez 47) aus der Südseite des Tempels entspringen und das salzige Wasser des Toten Meeres wieder zum Leben erwecken.

Es schloss sich eine kreative Vorstellungsrunde des pastoralen Teams, mit einem Symbol (von Pelle der Handpuppe, bis hin zur LEGO-Brücke, -stein und -schiff), das die eigene Persönlichkeit ausdrücken sollte, an. Dann wurde der Blick auf die Art der Zusammenarbeit innerhalb des pastoralen Raumes geworfen. Wie ist der aktuelle Stand in der Teamentwicklung und der Zusammenarbeit? Welches Leitungsmodel wurde eingeführt und warum? Wie sieht die Einbindung der Ehrenamtlichen aus? Auch die Herausforderungen vor denen die pastoralen Mitarbeiter stehen, wurden angesprochen.

Gestärkt an Leib und nach einer kurzen Pause stießen die Ehrenamtlichen aus den Gemeindeteams, ehemals Pfarrgemeinderäte, zu dem Treffen hinzu. Hier wurde kurz aus der Runde der Hauptamtlichen berichtet. Weiter ging mit einer Präsentation über den pastoralen Raum, an Hand derer sich der Bischof ein Bild über den aktuellen Stand und die Besonderheiten im Raum machen konnte. Zum Schluss blieb Zeit zum Austausch. Viele Fragen wurden beantwortet, aber auch vieles blieb offen und benötigt noch weitere Nachdenken und Austausch.

Der geistliche Abschluss und das vor Gott bringen des Tages, fand im Rahmen eines Taize-Gebetes mit der Aussetzung des Allerheiligsten in der Pfarrkirche Großwallstadt statt.

Auf dem Foto ist das Team des pastoralen Raumes und die Mitglieder des Ordinariats zusammen mit Bischof Jung zu sehen.

Diakon Ralf Hartmann

Vorstellung des Pastoralen Raums Obernburg beim Errichtungsgottesdienst am 23.1.2022

von Werner Schmitt

Domkapitular GessnerSehr geehrter Herr Domkapitular Gessner, liebes Pastoralteam,
liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,
Blicken wir kurz zurück: Da gab es 1975 eine Initiative MöNiGrOB. Dahinter verbirgt sich der damalige Pfarrverband mit den Pfarreien Mömlingen, Niedernberg, Großwallstadt und Obernburg (MöNiGrOB).  Das war vor fast 50 Jahren! Noch ein paar Jahre zurück 1966: Da entstand in Mömlingen der erste Pfarrgemeinderat Deutschlands, paritätisch besetzt mit Frauen und Männern. Weiter bemerkenswert: Die Pfarrei Niedernberg hatte schon 1998 einen Pfarrbeauftragten, einen Laien als Gemeindeleiter.
Sie sehen Herr Domkapitular Gessner, Sie befinden sich im Pastoralraum Obernburg auf kirchengeschichtlich interessantem Boden. Aber das alles ist Vergangenheit. Vergangenheit, in der Verantwortliche erkannten, dass es Veränderungen in der Zusammenarbeit der einzelnen Pfarreien untereinander und mit den zuständigen Laiengremien geben muss und es wurde gehandelt.
Wenn wir heute den Pastoralraum Obernburg offiziell errichten, dann blicken wir wieder in die Zukunft, so wie damals und wir wissen, dass allein Struktur-veränderungen nichts bringen werden, wenn nicht Menschen in den Strukturen ihre Charismen und ihren Glauben einbringen werden oder wie es Augustinus sagt: „Was du entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ „Burning people“ sind gefragt. Es ist ungleich schwerer in der heutigen Zeit diese Menschen zu finden. Dennoch sind wir nicht als Selbstzweck unterwegs, sondern glauben, dass wir für die Menschen eine befreiende, frohmachende Botschaft zu verkünden haben, die Halt und Hoffnung, Zuversicht und Zukunft verheißt. Unterwegs sein, das ist für Kirche, auch bei uns eine wichtige Haltung. So sind wir auch im Pastoralen Raum – jetzt komme ich auf das Heute zurück – seit einiger Zeit unterwegs, um den Pastoralen Raum mit Leben zu füllen. Wir konnten bereits im Mai 2021 an Christi Himmelfahrt einen gemeinsamen Auto-Gottesdienst des gesamten neuen Pastoralraums hier in Obernburg unter der Brücke feiern. Im Juni 2021 gab es bereits eine gemeinsame Klausurtagung aller Pfarrgemeinderäte im Pastoralen Raum in Schmerlenbach mit dem Thema „Sozialraum-orientierung“. Die Steuerungsgruppe, der ich als Laie angehöre, trifft sich regelmäßig mit dem Pastoral-referenten Andreas Bergmann von der Gemeinde-beratung und dem Pastoralteam, um die praktische Umsetzung der anstehenden Aufgaben zu besprechen und anzugehen. Frühzeitig hatten wir auch die 4 kommunalen Bürgermeister zu einem Informations-austausch eingeladen. Alle 4 sind heute hier und zeigen damit weiterhin ihr Interesse an der Gestaltung des Pastoralen Raums. Ein großes Aufgaben-Paket liegt aber noch vor uns, das zusammen auch mit den entsprechenden Gremien zu diskutieren sein wird. Wir müssen lernen nicht nur zusammen zu arbeiten, sondern zusammenarbeiten, das geht nicht von alleine. Wir müssen lernen in einem Kommunikationsnetz zu arbeiten, das möglichst viele Betroffene zu Beteiligten macht und somit effizient einbezieht. Wir müssen lernen in Teamstrukturen zu arbeiten, wo wir bisher als Einzelkämpfer unterwegs waren. Die dazu erforderlichen Fähigkeiten müssen gemeinsam erlernt, kultiviert und geistlich durchdrungen werden.
Auch unsere Gemeinden müssen lernen, dass nicht mehr alles was bisher da war so erhalten bleiben kann, jedoch auch Neues entstehen kann. Sie müssen lernen, dass die hauptamtlichen Mitarbeiter für den gesamten Pastoralen Raum zuständig sein werden und Arbeitsschwerpunkte haben werden. Es gilt aber weiterhin ein wichtiges Handlungsprinzip, dass alles, was vor Ort zu leisten ist, auch dort geleistet wird. Das ist das sog. Subsidiaritätsprinzip und es muss weiterhin gelten, dass Kirche mit dem Rollator und dem Kinderwagen erreichbar sein muss. Obwohl wir einen größeren Raum bilden, gilt es die Eigenarten jeder einzelnen Pfarrei zu würdigen und auch erlebbar zu halten, das stiftet Identität und erhält Originalität.
So nenne ich jetzt die Einheiten des Pastoralen Raums Obernburg: Es sind die 2 Pfarreiengemeinschaften „Lumen Christi entlang der Mömling“ und die Pfarreiengemeinschaft Großwallstadt/Niedernberg mit den zugehörigen Pfarreien St. Peter u. Paul Obernburg, St. Johannes Eisenbach, Corpus Domini Mömlingen, Maria Himmelfahrt Großwallstadt und St. Cyriakus Niedernberg.
Packen wir es gemeinsam an, unterstützen wir einander, legen wir Egoismen ab, sehen wir auf das große Ganze ohne das Kleine Wertvolle zu vernachlässigen. Ich möchte schließen mit einer brasilianischen Begebenheit:
In einer brasilianischen Basisgemeinde von Fischern stellte jemand die Frage: „Warum sucht Jesus einen Fischer wie Petrus aus, um ihm die Leitung der Kirche anzuvertrauen?“ Die Antwort: „Wer sich zu Land bewegt, baut eine Straße und asphaltiert sie. Dann wird er immer wieder diesen Weg benutzen. Ein Fischer aber sucht die Fische dort, wo sie sind. Deshalb sucht er jeden Tag einen neuen Weg. Ihm kommt es darauf an, die Fische ausfindig zu machen. Es kann ja sein, dass der Weg von gestern nicht zu den Fischen von heute führt.“
Verlassen wir unsere asphaltierten Straßen und bewegen uns zu den Fischgründen der Zeit, suchen wir immer wieder neue Wege. Gottes Segen möge uns dabei begleiten.

Werner Schmitt

Pastoraler Raum Obernburg

Wir sind jetzt der Pastorale Raum Obernburg……und jetzt?!

Pastoraler Raum – was ist das?
Dr. Franz Jung, Bischof von Würzburg, hat mit Wirkung vom 1. Oktober 2021, per Dekret,43 Pastorale Räume im Bistum erhoben. Hierbei werden Pfarreiengemeinschaften und Pfarreien zu einer Seelsorgeeinheit zusammengefasst.
Der pastorale Raum Obernburg – Wer gehört dazu?
Für unsere Pfarrgemeinden bedeutet dies, dass die beiden Pfarreiengemeinschaften „Lumen Christi entlang der Mömling“ und „Großwallstadt – Niedernberg“ zu einem pastoralen Raum zusammengefasst werden.
Was ändert sich für uns?
Gar nicht so viel! Sowohl die einzelnen Pfarreien als auch die Pfarreiengemeinschaften bleiben wie bisher bestehen, auch die örtlichen Kirchenverwaltungen sind auf Pfarreiebene weiterhin tätig. Die Pfarreien bilden die untere Ebene des Pastoralen Raum. Dort wird sich weiter das kirchliche Leben vor Ort verwirklichen und abspielen.
Wie kann ich mich einbringen? Was braucht`s?!
Auf der Pfarreiebene (Ortsebene) gibt es Gemeindeteams (bisher Pfarrgemeinderat). Diese Gemeindeteams werden am 20. März 2022 neu gewählt. Ihre Aufgaben entsprechen in etwa denen der bisherigen.
Auf der Ebene der jeweiligen Pfarreiengemeinschaft wird aus Vertretern der einzelnen Pfarreien der gemeinsame Pfarrgemeinderat gebildet.
Neu hinzu kommt ein Rat im Pastoralen Raum. Dort sind Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam tätig.
Seelsorge und Leitung im Team – Was Neues?!
Eigentlich auch nicht so neu, aber aufgrund dieser organisatorischen Neuordnung wird der Teamgedanke noch viel stärker als bisher betont.  Er soll viel stärker im Leitungsverständnis verankert werden.
Hirtensorge – Teampfarrer, oder gemeinsam geht es leichter!
Die sog. „Hirtensorge“ wird mehreren Priestern (sog. „Teampfarrer“) solidarisch für 6 Jahre anvertraut, von denen einer der Moderator ist. Der Moderator leitet die Zusammenarbeit des Pastoralteams und verantwortet sie dem Bischof gegenüber.
Moderator, Koordinator und Koordinationsgruppe – neue Funktionen!
Der Moderator für unseren Pastoralen Raum wird für die ersten drei Jahre Pfarrer Ernst Haas sein und die weiteren drei Jahre Pfarrer Manfred Jarosch. Die Bestätigung dieser Regelung erfolgt durch den Bischof. Unterstützt wird der Moderator von einer Koordinationsgruppe (Hauptamtliche und Ehrenamtliche) und einem Koordinator. Für unseren pastoralen Raum Obernburg wurde hierfür Diakon Martin Höfer gewählt.
Und jetzt? Feiern – Errichtungsgottesdienst!
Um dies allem auch einen offiziellen Charakter zu geben, werden wir dies am 23. Januar 2022 um 15.00 Uhr in der Pfarrkirche zu Obernburg in einem „Errichtungsgottesdienst“ der von Domkapitular Gessner geleitet wird, feiern. Bei diesem Gottesdienst werden dann auch die Ernennungsurkunden übergeben.

Werner Schmitt

s. auch Artikel von Martin Roos im Main-Echo vom 21.01.2022

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