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Am ersten Weihnachtstag zog Pfarrer iR Simon mit 11 Messdienern und viel Weihrauch (Küster? Messdiener? 😉) in die weihnachtlich geschmückte Kirche ein. Der Weihnachtsbaum stammt dieses Jahr von Josef und Olga Betzold, whft.  Ludwigstraße,  und ist eigens für die Kirche gespendet und  von den Aktivbürgern sowie den Stadtgärtnern aufgebaut und dem Kirchenschmückteam dekoriert worden.

Pfarrer Simon betonte in seiner Predigt, dass der wesentliche Inhalt von Weihnachten sei, dass Gott dem Menschen gesagt habe: "Ich liebe Dich!". Liebe sei für den Menschen elementar. Babys, die keine Ansprache erhielten, kein freundliches Gesicht sehen, überlebten nicht. Die grundlegende Liebe aber sei jene Gottes. Egal, in welchen Problemen, egal, in welchem Zustand, jeder Mensch könne sich darauf verlassen, dass Gott ihn liebe. "Du bist geliebt und die Liebe verschwindet nicht". 

Bilder vom 1. Feiertag

Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Kirche am 2. Weihnachtsfeiertag. Der Musikverein Obernburg gestaltete, wie seit 40 Jahren, die Messe musikalisch. Als Zelebrant kam dieses Jahr jedoch nicht, wie üblich, Pater Kern SJ, sondern in Vertretung "aus dem Ausland" Pater Batlogg SJ (geborener Österreicher, wie in diesem Interview zu lesen). Vor zwei Jahren musste er aufgrund einer Krebserkrankung seinen Vortrag bei uns absagen, vor einem Jahr kam er zur Beerdigung der Mutter lieber Freunde, aber insgesamt musste er sich in der letzten Zeit doch arg zurückhalten. Das erwähnte er auch in seiner Predigt: "Von jetzt auf heute alles absagen, für mindestens ein Jahr, in Windeln und Rollator gezwungen - das war schon eine Ansage". Plötzlich sei alles anders gewesen. Wenn wir in das Evangelium schauten, gebe es auch dort gerade an Weihnachten viel Erschrecken: Maria erschrickt über den Engel, die Hirten auch, Elisabeth und Zacharias sind entsetzt über die Ansage der Schwangerschaft, Herodes fürchtet sich vor dem Kind - vermag Weihnachten noch uns aufzuwecken und zu erschrecken? Ändert sich etwas am Lauf der Welt, weil wir an das Kind glauben? Ist Weihnachten in unseren Herzen? Der Stefanustag zerstöre die falsche Idylle von Weihnachten. Das Kind sei auf dem Weg zum Kreuz und zwischendrin verärgere es das Establishment. Noch heute gebe es viele Orte, an denen Christen diskriminiert und verfolgt, ja getötet werden. Merke man das uns an oder seien wir wischi-waschi? 

Pater Batlogg nahm einen Stein in die Hand: "Ein solcher Stein hat Stefanus getötet. Nein, wir verwenden keine Steine. Wie ist es aber mit Worten? Worte können genauso verletzen, ja töten." Heulten wir mit den Wölfen oder erinnerten wir uns gelegentlich, dass wir Christen seien, dass wir zB irgendwann mal eine christliche Ehe eingegangen seien? Getauft worden seien auf Christi Tod, mit allen Konsequenzen? Sicher gebe es an der Kirche und ihren Hauptamtlichen viel zu kritisieren, aber würden wir beim Friseur differenzieren und die Religions- und Meinungsfreiheit verteidigen? Würden wir den Stein werfen oder fallenlassen? (An dieser Stelle fiel der Stein - aber es war niemand da, den das aufgeweckt hätte, zu fasziniert lauschten alle). Wir sollten uns an Papst Franziskus orientieren: " Verändert die Welt, zeigt, dass es anders geht!"

Da es sich um eine Familienmesse handelte, bat Pater Batlogg die zahlreichen Kinder nach vorne und erzählte ihnen in kurzen Sätzen noch einmal eine Zusammenfassung der Predigt. 

Und ein kurzer Hinweis an die 19 Messdiener: wenn ihr wisst, dass unser Bischof Franz heißt, dann besteht darauf! Aber Bischof Franz-Josef in Osnabrück freut sich auch, wenn er in Obernburg mal erwähnt wird...

Nach der Messe wurden alle Kinder und alle, die im Herzen noch Kinder sind, einzeln gesegnet. Dafür war auch Diakon Seibert gekommen, damit "die Wartezeit nicht so lang ist".

Ein herzliches Dankeschön Pater Batlogg und dem Musikverein Obernburg!

 

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