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Eine Kerze für Frieden und Zuversicht“

Wohl temperiert, stimmungsvoll beleuchtet und gut gefüllt war die Corpus Domini Kirche in Mömlingen. Pfarrer Ernst Haas wünschte in seiner Begrüßung beim Adventskonzert allen Anwesenden eine gute Zeit für die vor uns liegenden Adventswochen.

Unter der Gesamtleitung von Markus Heinrich an der Orgel, am Piano und mit Tenorstimme wurde das Konzert durch die Chorgemeinschaft Mömlingen-Obernburg, dem Bläserquintett des Musikvereins, den Alphornbläsern und dem Tonkreis „Jubilate“ gestaltet. Zusätzlich bereicherte Christine Kuttelwascher-Lieb mit ihrer warmen und gefühlvollen Sopranstimme dieses besinnliche Konzert.

Nach der raumfüllenden Eröffnung durch die Alphornbläser unter der Koordinierung von Ralf Berninger mit „Arosa von Robert Ösch, wurde es richtig adventlich mit „Der Engel des Herrn“ in einer alpenländlichen Volksweise von Franz Dorfer als Duett für Sopran und Tenor. Die Orgelmeditation von Johann Sebastian Bach´s „Wachet auf“ gespielt von Markus Heinrich ging beeindruckend nahtlos über zur Chorgemeinschaft Mömlingen-Obernburg unter der Leitung von Niklas Steinzer. Mit dem modern gesetzten Arrangement von Jay Althouse „Season of Peace“ glänzte der vielstimmige Chor und ließ den traditionellen Kanon „Dona nobis pacem“ immer wieder aufblitzen.

Ein kleiner Hauch von internationaler Klasse bot das Bläserquintett des Musikvereins unter der Leitung von Mario Albrecht. Ein Arrangement von Canadian Brass zur „Fuge in G-Moll“ von J.S. Bach konnte virtuos und homogen intoniert werden.

„Kommt her zu ihm, die ihr mühselig und beladen seid, er spendet süßen Trost“. Mit einem beeindruckenden Sopran-Solo „Er weidet seine Herde“ aus „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel konnte Christine Kuttelwascher-Lieb ihre Stimme voll zur Geltung bringen.

Ebenso gelang dies dem Tonkreis „Jubilate“. Das Quintett, am Klavier begleitet von Niklas Steinzer, präsentierte „Im Schein der Kerze“ von Lorenz Maierhofer. Der Weg zur Krippe ist nicht mehr weit. Dies wurde noch einmal untermalt mit dem A-cappella-Gesang zu „Maria durch den Dornwald ging“ und „In das Warten dieser Welt“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Das Bläserquintett interpretierte mit Leichtigkeit einen Satz aus „Balkanika“ von Erich Ewazen, indem sich ein Wiege- und Klagelied mit traditionellen Volksmusikklängen des Balkanraumes abwechselten. Mit „Book of Love“, einem Liebeslied von Peter Gabriel und einem Arrangement für 2 Trompeten, Waldhorn, Bariton und Tuba von Stefan Albrecht kam etwas Romantik in die Programmgestaltung.

Was so alles in dem kleinen Wörtchen Advent steckt, stellte Pfarrer Haas in seiner kurzen Meditation dar: Wie sollte der Advent nicht sein? Abgehetzt, Dauerstress, Viel-zu-viel-Essen, erschöpft in das Einkaufscenter, ach, wenn doch schon endlich Neujahr wär oder etwa trostlos? Es kann auch positiv buchstabiert werden: Achten auf Andere, Dankbarkeit, Versöhnen, die Engherzigkeit überwinden, nie wieder nachtragend sein, Toleranz! Advent… das ist ein schöner Klang, ein Wort fast wie ein Gebet. Advent… und jetzt liegt es wohl an dir, ob aus dem ADVENT auch wirklich WEIHNACHTEN wird.

Die Chorgemeinschaft Mömlingen-Obernburg stimmte die Besucher auf „Die wunderbare Zeit“ von John Rutter ein und rundete ihren Beitrag mit einer beschwinglichen Gospelvariante von „Venite adoremus dominum“ von Jerry Estes ab.

Im Duett mit Markus Heinrich setzte Christine Kuttelwascher-Lieb mit „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ von Felix-Mendelssohn-Bartholdy einen weiteren Glanzpunkt. Und beim „Laudate Dominum“ von Wolfgang Amadeus Mozart wurde der Kirchenraum noch einmal mit der wohlklingenden Sopranstimme und der dezenten Orgelbegleitung durchflutet.

Musikalisch eingerahmt wurde dieses Konzert von den Alphornbläsern mit „Von der Alp Chrummen“ und abschließend „Von der Fisalp“ von Jans Jürg Sommer.

Kirchenpfleger Ingo Bernard dankte schließlich allen Mitwirkenden, allen Besuchern und Verantwortlichen. Nach drei schwierigen Jahren der Pandemie konnte das Konzert wieder in traditioneller Weise stattfinden. Es ist schon beeindruckend, welch musikalische Vielfalt und hohes Niveau in diese Kirche gezaubert wurde. In dieser Zeit, in der die Welt so in Unordnung ist, war dieses Konzert wie eine Kerze für Friede und Zuversicht. Mit „Vergelt´s Gott“ und einem Zitat von Franz von Assisi „Schon ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen“ endeten besinnliche 90 Minuten.

Dann konnten die Zuhörer ihrem bis dahin zurückgehaltenen Applaus freien Lauf lassen. Mit dem gemeinsamen Lied „Tauet Himmel, den Gerechten“ endete das Konzert. Danach trafen sich viele noch zum Ausklang bei heißen Getränken und guten Gesprächen vor der Kirche.

Elmar Gassner

 

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