Trotz etwas kühlem Wetters war es trocken und so sammelten sich viele Besucher im Garten der Annakapelle und darumherum.
Der Musikverein spielte, Fa Kunisch sorgte für die Technik und alles klappte.
Pater Karl Kern war gern bereit gewesen, wieder einmal Festprediger zu sein (erstmals war er dies 1988). Er predigte über die Figur „Anna Selbdritt“ in der Annakapelle, die von Johannes Obernburger seiner Heimatgemeinde geschenkt wurde. Damit jeder auch wusste, worüber er sprach, hatte er von Pfarrer Simon ein schönes großes Bild der Figur bekommen, die am Ambo befestigt wurde.
Wie schon im Jugo betonte Pater Kern, dass der Schwerpunkt des christlichen Glaubens die Gemeinschaft darstellte. Der jüdische Glaube habe nicht nur den Ein-Gott-Glauben propagiert, sondern auch den abbildungslosen Gott. Dies sei in der Antike ein Alleinstellungsmerkmal gewesen, da alle anderen Götter in Statuen existierten. Gott aber sollte nicht verfügbar sein. Mit der Geburt Jesu habe Gott ein Gesicht bekommen. Es sei aber unrichtig anzunehmen, Jesus sei stets nur im Kontakt mit Gott gewesen. Vielmehr sei er Mensch gewesen und als solcher zwingend auf den Kontakt und die Interaktion mit anderen Menschen angewiesen, Frauen und Männern. Die frühesten Beziehungen habe er zu seinen Eltern und Großeltern gehabt. Hierfür sei die Figur „Anna Selbdritt“ in der Annakapelle ein gutes Beispiel. Sie zeige Anna mit ausgebreiteten Armen, willens, Jesus zu begrüßen und zu umarmen. Maria hingegen halte das Kind, dem sie Standfestigkeit gebe, ohne aber zu klammern. Dies sei eine wichtige Aufgabe von Eltern und Großeltern: Halt zu geben, zu umarmen und freizugeben. Auch die Gewänder symbolisierten das: das Untergewand der Frauen sei braun und deute auf die Erde hin, das schwere Leben, das beide in einem kleinen Kaff (wörtlich!) führten. Das Übergewand sei außen golden, weil sie ja Heilige seien; innen sei das Gewand der Maria rot als Zeichen der Liebe, das von Anna blau. Das Kind, Jesu, halte einen Granatapfel in der Hand und strecke ihn dem Besucher entgegen, ein Hinweis auf das Paradies. Traditionell sei der Annatag in Obernburg ein Tag der Begegnung von nah und fern, der Lebenden und Verstorbenen gewesen.
(Predigt unten im Original zum Nachhören).
Nach der Messe bedankte sich die GT-Vorsitzende Volmer bei den Ministrantenausbildern, die 7 Messdiener seit der Erstkommunion ausgebildet hatten, mit einem Gutschein: Daniel, Amelie, Ella und Elisabeth. Daniel war zum ersten mal Ausbilder (hoffentlich nicht zum letzten Mal), die anderen studieren bzw arbeiten schon außerhalb von Obernburg, haben die Ausbildung aber als so wichtig erachtet, dass sie dafür heimkamen.
Besonders dankte sie sodann auch Pater Kern, der nicht nur den Annatag, sondern auch den Jugo gehalten hatte.
Ein herzliches Dankeschön an den Musikverein, Fa Kunisch für die Technik, Erwine und Luise an der Orgel, den Küstern Ute und Rosemarie Fath, Ulla Mühre und Günter Rosenberger, den Zelebranten Pfr. Haas, Pfr Ball und Pater Kern SJ, den Messdienern, dem GT-Team für Aufbau und Abbau, dem Bauhof für die schönen Blumenrabatte, den Messdienern und allen Mitfeiernden!
Anschließend wurde Kuchen zum Mitnehmen verkauft, der Erlös ( € 827,50) ging an das Pfarrheim Pia Fidelis. Vergelt’s Gott allen Spendern und dem Freundeskreis Pia für die Organisation!
Sehr gut besucht war auch die abendliche Andacht, die Markus Heinrich hielt. Finn stand ihm als Ministrant zur Seite. Der Musikverein spielte wieder schön und Kunisch war auch noch mal da - zum Glück!
Anschließend wurden die 99 Bänke aufgeräumt - man glaubt nicht, wie dreckig sie waren dank des Regens und des - der? - Maulwürfe unter dem Rasen - nun, es ist mehr Erde als Rasen. Hoffen wir, dass ihm das Gebiet bis nächstes Jahr zu langweilig wird...Ein Dankeschön den Mitgliedern des Gemeindeteams und der Kirchenverwaltung mit Angehörigen für diese Arbeit!