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Die Gemeindeteams (früher Pfarrgemeinderäte, Sie erinnern sich...) der Pfarreien im pastoralen Raum Obernburg hatten vor einiger Zeit beschlossen, sich gegenseitig zu besuchen, um einander besser kennenzulernen. Nach Besuchen in Großwallstadt und Niedernberg war jetzt Obernburg dran. 

Tja, was kann Obernburg zeigen? Viel. Vor allem: viele verschiedene Kapellen. So begann der Besuch nach einem kurzen Kennenlernspiel bei der Wendelinuskapelle hoch oben neben der Schule. Es ist fraglos die neueste, denn sie wurde erst vor 40 Jahren gebaut, da ihr Vorgänger, unten am OVGO-Kreisel, abgerissen wurde. Hugo Fischer erklärte Bau und Gestaltung der Kapelle und wies darauf hin, dass vieles in Eigenleistung erbracht wurde. 

Von dort ging es zur ältesten Kapelle, der Annakapelle. Unzweifelhaft die Kapelle mit der größten Bedeutung für Obernburger. Michaela Wölfelschneider ist eine der beiden Personen, die für die Annakapelle den Schließdienst übernommen haben. Sie erklärte mehr, was die Kapelle und ihr Inhalt bedeuten, als dass sie die Entstehungsgeschichte referierte. So wies sie darauf hin, dass es für sehr viele Menschen üblich sei, nach dem Besuch am Grab eines lieben Verstorbenen in der Annakapelle ein Licht anzuzünden. Der Kapellenraum habe daher soviel Leid erlebt, dass er Trost spende. Dies zeigte sie auch anhand der Figuren: angefangen von Anna Selbdritt zur Pieta sei das ganze menschliche Leben Teil der Kapelle. Hierbei unterließ sie es nicht darauf hinzuweisen, dass -wenn man annähme, der heilige Geist habe kein Geschlecht - Jesus ohne Zutun eines Mannes geboren wurde. Auch der Altar der Vierzehnheiligen und die Figur der heiligen Odilie wurde erklärt: ihr Vater habe sie töten lassen wollen, weil sie blind zur Welt gekommen sei; ihre Mutter habe sie gerettet und sie sei eine der größten Äbtissinen des 8. Jahrhunderts geworden.

Danach wurden die beiden Kapellen in der Kapellengasse angeschaut; es wurde betont, dass bei der kleineren überhaupt nichts über den Stifter bekannt sei, die größere jedoch von Bürgermeister Zöller der Stadt geschenkt worden sei. 

Entlang des Rosengartens ging es dann zur Pfarrkirche, wo Thomas Bachmann die handgeschnitzte Krippe von Pfarrer Hefner vorstellte und  die dieses Jahr erforderlichen Renovierungsarbeiten Revue passieren ließ (ca 300 Stunden Arbeit ...), Angelika Hennrich die Fensterbilder erklärte (auch erklärt, ist die Bedeutung allerdings nicht zu erkennen) und Michael Volmer die schöne Renschorgel zeigte. Die farbliche Gestaltung erfolgte auf Anweisung des künstlerischen Leiters des Bistums - zumindest ist klar, wer zu loben oder zu ... ist. 

Im Pfarrheim Pia Fidelis saßen alle noch bei leckeren Broten, Kuchen und Sticks zu guten Gesprächen zusammen.

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