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Mömlingen. 28 Firmlinge der Pfarreiengemeinschaft „Lumen Christi entlang der Mömling“ wurden von Bischof Dr. Franz Jung in einer würdevollen Feier in der Corpus Domini Kirche mit dem Sakrament der Firmung gestärkt.

Kurzfristig mussten einige Firmlinge, weil sie unter Quarantäne gestellt wurden, absagen. Andere Firmbewerber haben sich für nächstes Jahr entschieden.


Pastoralreferent Benjamin Riebel begrüßte den Bischof und hob hervor, dass dieser Termin in der kalten, unbeheizten Kirche statt in der warmen Jahreszeit stattfindet, dass die Vorbereitung sich ungewollt in die Länge zog und dennoch nur abgekürzt war, nur die Firmlinge, deren Paten und Patinnen und die Eltern beim Gottesdienst dabei sein konnten. Alles den Einschränkungen von Corona geschuldet. Mit Mund-Nasen-Schutz traten die Firmlinge vor den Bischof, der sie mit einem Wattestäbchen mit Chrisam Öl auf die Stirn besiegelte:

„Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist“.

Eine Zeremonie, die in dieser Form noch nie da war. Die Firmspendung wurde musikalisch begleitet von Birgit Wagner (Flöte), Michael Bailer (Kantor) und Markus Heinrich an der Orgel. Sophie Breunig sprach die Kyrie-Rufe, Lea Zehnter und Paul Korn trugen die Fürbitten vor.
In seiner Predigt deutete der Bischof die 7 Gaben des Hl. Geistes (Lesung aus dem Buch Jesaja) und fragte: Was könnten Sie für unser Leben heute bedeuten, auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie?
Die Gabe der Weisheit. Im Leben gibt es Unterbrechungen, das Leben läuft anders als wir gewohnt sind und es wird auch in Zukunft solche Zeiten der Unterbrechung geben. Die Krise lädt uns ein, über so manches Gewohnte tiefer nachzudenken. Die Weisheit sagt uns, manchmal sind Unterbrechungen gut, um zu fragen, was ist wichtig in meinem Leben, nachzudenken über den Sinn meines Lebens.
Die Gabe der Einsicht. Als Corona kam, war als erstes die Frage im Raum: Wer ist schuld? Die Chinesen, die Ausländer, die …. Die erste Frage war nicht, was ist das Problem und wie können wir es lösen? Als erstes kam die Schuldfrage, wie auch in manch anderen Situationen in unserem Leben. Der Geist der Einsicht fragt: Was ist die Herausforderung und will auf der sachlichen Ebene Lösungen suchen.
Der Geist des Rates. Zwei Monate hat es gedauert bis man wusste, was Corona ist, bis man sich eingestand, dass es gefährlich ist. Es braucht immer Mut zur Wahrheit, zur Ehrlichkeit. Oft dauert es länger, bis die Dinge auf dem Tisch liegen so wie sie sind.
Der Geist der Erkenntnis. Wir entdecken jetzt neu, was wir bisher als selbstverständlich erachtet haben. Wir merken, was es bedeutet Gemeinschaft zu haben und Gemeinschaft zu sein. Der Geist der Erkenntnis fragt: Wie wollen wir Gemeinschaft erleben? Wie wollen wir in Zukunft verreisen? Wie wollen wir mit unserer Umwelt umgehen? Was ist uns in unserem Leben etwas wert?
Der Geist der Stärke bedeutet z.B. Entscheidungen zu treffen, die unangenehm sind, auch wenn diese Entscheidungen nicht allen gefallen. Trotzdem zu Entscheidungen zu stehen. Den Firmlingen wünschte er Mut zu Entscheidungen in ihrem Leben.
Der Geist der Frömmigkeit. In der Pandemie haben Menschen angefangen zu beten. Im Gebet denken wir an Menschen und danken für Menschen, die uns lieb sind. Wir Christen haben eine Ressource, nämlich der Glaube, der uns hilft, Herausforderungen in Gelassenheit und im Vertrauen auf Gott anzugehen.
Der Geist der Gottesfurcht. Im Blick auf das Kreuz können wir im Angesicht des leidenden Jesus an unsere Brüder und Schwestern denken, die Leiden auch in der Pandemie durchmachen müssen. In den leidenden Menschen den Bruder, die Schwester im Glauben zu sehen und ihnen nahe sein, z.B. mit einem Brief, einem Besuch, einfach ein Lebenszeichen zu geben.
Gerade jetzt in diesen Tagen und auch weiterhin sollen die Firmlinge Zeugen des Glaubens sein und Gottes gute Kraft, den Hl. Geist in die Welt tragen.

Werner Schmitt

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