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Gründonnerstag

Am Gründonnerstag zog Pfarrvikar Mihael Vlad, zusammen mit Diakon Martin Höfer und einer großen Schar Ministranten in die Corpus-Domini-Kirche ein. Der Vikar erinnerte in seiner Begrüßung an die Einsetzung des Altarsakramentes und an die „Wundmale“ des Altars. Der Altar ist das Symbol für Christus. 5 Stellen, an denen bei der Altarweihe Weihrauch angezündet wird, erinnern an die Wundmale Jesu. Vlad machte auch deutlich, dass der heutige Gottesdienst nicht endet, sondern bis in die Osternacht dauert.

Zum Gloria ließ Markus Heinrich nochmals die Orgel erbeben und die Ministranten mischten sich mit ihren Schellen in den Gesang ein. Danach übernahm eine kleine Schola das Anstimmen der Lieder und die Zwischengesänge. Nach dem Evangelium von der Fußwaschung der Jünger, die Johannes als einziger Evangelist niedergeschrieben hat, wurde diese an 12 Personen aus örtlicher Politik und kirchlichen Mitarbeitern vollzogen.

In seiner Predigt erläuterte der Pfarrvikar den Sinn der Fußwaschung in der Antike, die von Sklaven an ihren Herrschaften geleistet wurde. Sie sei eine intime Handlung gewesen, die Beziehung zwischen Herrn und Diener aufgebaut habe. Jesus sagt: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben“ und will damit die Einheit zwischen ihm und den Jüngern und damit auch mit uns stärken. Er setzte die Eucharistie ein zu unserer Heilung. „Empfangt, was ihr seid – Leib Christi!“ schreibt der Apostel Paulus in seinem Korintherbrief. Deshalb ist jeder, der die Eucharistie empfängt, „Christusträger“. Doch sind wir uns dieses Anspruches bewusst? Sind wir (Teil am) Leib Christi? Diese Frage müssen wir uns immer wieder stellen, so der Geistliche.

Nach der Kommunion wurde der Altar abgeräumt. Eine Anbetungsstunde schloss sich an.

Karfreitag

Am Morgen versammelten sich die Gläubigen in der Corpus-Domini-Kirche, um gemeinsam mit Diakon Thomas Seibert den Kreuzweg Jesu zu gehen. Am Nachmittag, zur Todeszeit Jesu feierte Diakon Martin Höfer mit uns die Karfreitags-Liturgie als Fortsetzung des Gründonnerstags in der Zerrissenheit zwischen dem Tod Jesu und der Vorfreude über unsere Erlösung.

In seiner Predigt ging er auf die Veränderungen damals in Jerusalem und auf unsere eigene Situation ein. Jesus ist tot, keiner rüttelt mehr an der Macht, dachten die Priester und Schriftgelehrten. Alles soll so bleiben, denn Veränderungen bringen Unruhe. Doch viele verlangen Änderungen, andere wollen sie auf keinen Fall und wollen sie verhindern. Diese Situation können wir ständig erleben: in der Familie, im Beruf, in unserer Umwelt, selbst bei uns in der Kirche. Ist eine Wende zum Guten, ein Durchstarten in eine neue, bessere Zeit so etwas Schlimmes, dass es auf jeden Fall verhindert werden muss? Ist eine Investition in die Zukunft eine so gefährliche Sache? Veränderungen sind sicher ein Wagnis und ein Risiko, aber ist das Beharren nicht auch ein größeres Risiko, auch wenn man es kennt?

Das Beispiel Jesu hat es uns doch ganz deutlich gezeigt: Wenn die Zeiten Veränderungen brauchen, dann werden sie passieren. Man kann die Dinge und Menschen nicht einfach weg reden und umbringen. Alles ändert sich, alles ist im fließen, die Zeit bleibt nicht stehen. Es gibt immer eine Lösung, es geht immer weiter, auch wenn es scheint, das sei das absolute Ende. Und wenn es ganz neue und ungeahnte Wege und Möglichkeiten sind, die sich auftun, so wie es die Auferstehung Jesu ist. „Der Tod ist nicht das Ende, sonst wären wir nicht heute hier versammelt“, so der Diakon.

Osternacht
Pfarrvikar Vlad, Diakon Höfer, die Ministranten und auch einige Gläubige versammelten sich am Osterfeuer. Nach der Begrüßung und der Weihe der Osterkerze trug der Diakon die Osterkerze mit dem Ruf „Lumen Christi“ in die dunkle Kirche, wo sich das Osterlicht lawinenartig ausbreitete. Nach den Lesungen, die von den Heilstaten Gottes mit seinem Volk künden, stimmte der Diakon das Osterlob, das Exsultet, zum Beginn der Eucharistiefeier an. Die Beleuchtung wurde eingeschaltet, die Orgel konnte zum Gloria wieder ertönen und die Ministranten die Schellen schwingen.

Zu Beginn seiner Predigt sang Diakon Höfer das Lied „Glück auf, der Steiger kommt“ an. Mit diesem Gruß „Glück auf“ geben sich die Bergleute gegenseitig Hoffnung, dass sie trotz aller Gefahren wieder wohlbehalten aus der Grube und nach Hause kommen. Das Wichtigste bei der Arbeit unter Tage ist das Licht. Ohne Licht gibt es keine Orientierung und kein Arbeiten. Für uns Christen ist das Licht der Osterkerze das Symbol für den auferstandenen Christus, wie für den Steiger das Licht im Bergwerk. Das Licht Christi gibt uns Orientierung, Hoffnung und die Zuversicht, dass unser individuelles Leben weiter geht bei Gott in seiner Ewigkeit.

Der Diakon machte einen kleinen Ausflug in die Welt der Physik: wenn weißes Licht im Prisma gebrochen wird, sehen wir, dass es aus vielen Farben besteht. Der Regenbogen ist das Zeichen im Alten Testament, dass Gott sich mit den Menschen versöhnt und uns ein Versprechen gegeben hat. Licht ist bei seiner Ausbreitung nicht sichtbar. Nur wenn es auf Materie trifft, wird es reflektiert und der Gegenstand oder das Lebewesen wird sichtbar. Erst wenn wir die Liebe Gottes unter uns Menschen mit der Nächstenliebe reflektieren, dann wird Gott unter uns sichtbar und spürbar.

Wie wir die Eigenschaften des Lichtes in der Quantenphysik kaum mit unserem Verstand begreifen können, so werden wir noch weniger den dreifaltigen Gott erfassen können. Die Menschen, die uns im Evangelium von der Auferstehung Jesu berichteten, hatten keinen Schimmer von Quantenphysik und sind doch glaubhafte Zeugen. „Ja, Jesus ist wirklich auferstanden. Er ist das wahre Licht der Welt. Er ist unsere Hoffnung und Zuversicht, er ist unser Heiland und Erlöser. Daran glauben wir, darauf bauen wir, das wissen wir. Glück auf, Amen und Halleluja“, rief der Diakon seinen Zuhörern zu, die mit Applaus antworteten.

Am Ende des Gottesdienstes wünschten Pfarrvikar und Diakon am Ausgang der Kirche noch persönlich ein frohes und gesegnetes Osterfest.

DANKE an alle, die bei den Gottesdiensten direkt oder indirekt mitgewirkt haben, besonderen Dank an die Ministranten und Ministrantinnen. Es war schön, wieder einmal so viele am Altar zu sehen.

F.Frank

 

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