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Damit alle eins seien“ – Einführungsgottesdienst in Mömlingen

Mit einem feierlichen Gottesdienst wurden in Mömlingen der neue Teampfarrer Matthias Rettinger und die Pastoralreferentin Marie-Christin Herzog für den Pastoralen Raum (PR) Obernburg eingeführt.

Dekan Michael Prokschi stellte beide den Gottesdienstbesuchern vor, begrüßte die Gläubigen aus allen Pfarreien des PR und den ehemaligen Wirkungsstätten, die vielen Priester und kirchlichen Mitarbeiter im Dekanat, die Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde, die Bürgermeister, Vertreter von Kindergärten und Schulen, sowie die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen und den Vertreter der Presse. Sie alle bekundeten durch ihr Mitfeiern ihr Interesse und das Wohlwollen an den „Neuen“.

Er führte Pfarrer Rettinger mithilfe der bischöflichen Ernennungs-Urkunde in sein Amt als Teampfarrer im PR Obernburg ein. Seine Aufgabe sei, die Gegenwart Gottes zu bezeugen, die Frohe Botschaft zu verkünden, Sakramente zu spenden, Bedürftigen zur Seite stehen und die pastoralen Mitarbeiter in ihren vielfältigen Aufgaben zu unterstützen und begleiten.

Auch an die neue Pastoralreferentin Herzog überreichte er die Ernennungs-Urkunde. Sie wird ihre Tätigkeit gemeinsam mit den Hauptamtlichen im Seelsorgeteam und ehrenamtlichen Mitarbeitern aus den Gemeinden übernehmen. Pfarrer und Gemeindereferentin versprachen, aufgrund ihrer Weihe und Aussendung die Gemeinde gewissenhaft zu leiten und zu begleiten.

Kirchenpfleger Ingo Bernard als Vertreter der Kirchenverwaltungen versprach beiden „Neuzugängen“: „Sie müssen den Weg nicht alleine gehen. Wir sind bereit, sie mit all unseren Fähigkeiten zu unterstützen“. Für die Pfarreiteams sagte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Werner Schmitt: „Durch Wort und Tat soll das Evangelium fruchtbar werden. Wir sind bereit, Dienste und Charismen zu stärken und die Zusammenarbeit im PR zu fördern“. Auch das gesamte Seelsorgeteam trat vor den Altar und erklärte sich vor dem Dekan zur Mitarbeit bereit. Daraufhin bat der Dekan Pfarrer Rettinger, den Dienst als Vorsteher des Gottesdienstes zu übernehmen.

In der Lesung aus dem Korintherbrief, welche die Pastoralreferentin vorlas („Es gibt verschiedene Dienste, aber nur einen Herrn“) und im Evangelium (Johannes 17), das Diakon Höfer verkündete („Alle sollen eins sein“), geht es um die Einheit der Christen. Dies war auch das Thema der Predigt von Pfarrer Rettinger, nachdem ihn der Dekan aufgefordert hatte, den Gläubigen das Wort Gottes zu erschließen.

Er sagte in seiner Predigt:

Wir feiern heute den Tag der Deutschen Einheit. Auch Jesus fordert uns heute im Evangelium auf: wir sollen eins sein! Nach 35 Jahren wird immer noch von einer Zweiteilung in Deutschland gesprochen. Wie soll da eine Einheit entstehen? Dieses Eingeständnis gilt auch für mich persönlich. Wer bin ich? Wo sind meine Schwachstellen und Stärken? Wenn ich dies erkannt habe, bin ich in Übereinstimmung mit mir.
Wir beide kommen heute nicht als Show-Man oder Show-Girl. Wir haben beide eine Lebenserfahrung im Gepäck und wollen uns einbringen. Wir sind Menschen mit Stärken und Schwächen. Gott hat uns viel anvertraut: alle sollen eins sein in Gott. Wir haben Anteil an der Einheit Gottes. Unser Auftrag ist, die Gemeinde zu einen und auf Gott auszurichten. Daran werden wir gemessen. Dies heute ist ein Tag, auf uns selbst zu schauen: wo bin ich? Was können wir für die Zukunft einbringen? Dazu wünschen wir uns allen ein vertrauensvolles Mitarbeiten, damit der Segen Gottes auf allen ruhen kann.

Die Fürbitten wurden von Vertretern der 5 Pfarreien vorgetragen. Der Gottesdienst wurde feierlich mitgestaltet vom Projektchor PR Obernburg und der Schola Sanctae Ceciliae aus Bessenbach. Vor dem Schlusssegen wurden noch folgende Grußworte gesprochen:

Der Moderator des PR Pfarrer Ernst Haas war froh, nach 2 ½ Jahren Gesamtverantwortung in der Vakanz nun wieder Verstärkung zu bekommen: einen neuen Teampfarrer und eine Pastoralreferentin. Er sagte „Danke“ und „Vergelts Gott“ allen Mitarbeitern, insbesondere den Priestern im Ruhestand für ihren Einsatz während dieser Zeit, aber auch den Bürgermeistern für ihr Entgegenkommen. Er sprach ein herzliches Willkommen an beide „Neuzugänge“ aus mit dem Wunsch nach einer guten, vertrauensvollen und von Gott gesegneten Zusammenarbeit.

Werner Schmitt sagte als Vertreter der Pfarrgemeinderates des PV Obernburg: Dies ist ein Ereignis der Freude und Dankbarkeit. Der Hl. Geist habe etwas mitgeholfen, dass wir in das „Halleluja“ aus der Messe mit einstimmen konnten. Das Miteinander von Priester und Laien sollte der gemeinsame Anspruch sein. Kirche hat nicht gerade Hochkonjunktur und ein geistlicher Beruf sei heute keine leichte Aufgabe. Mit einer „kleinen Kirchenführung durch die Corpus-Domini-Kirche“ riet er: „vom Dunkeln ins Licht“ und „bei einer langen Straße immer nur an den nächsten Schritt denken“.

Von der Evangelischen Kirchengemeinde sprachen Prädikant Armin Bohnhoff und Religionspädagogin i. G. Lena Riegel Grußworte an die „Neuen“: „Ich kann mit meinem Gott Mauern überspringen, ja Mauern aufreißen. Wir stehen alle unter demselben Kreuz und haben mehr Verbindendes als Trennendes im Glauben“, so ihre Botschaft. Sie überreichten Rettinger und Herzog die Nachbildung einer Luther-Rose, „um gemeinsam über Mauern zu springen“.

Der Mömlinger Bürgermeister Siegfried Scholtka vertrat seine 3 Amtskollegen. „Religion ist zwar persönliche Angelegenheit, hat aber mannigfaltige Auswirkungen in der Welt, denn die 10 Gebote sind Leitlinien für das menschliche Zusammenleben. Vertrauen und gegenseitiger Respekt sind unabdingbare Voraussetzungen für Zusammenarbeit“, so seine Aussage bei der Begrüßung. Die Gerüchteküche habe ihm positive Eigenschaften des neuen Pfarrers übermittelt: er sei pflegleicht und ein Pfundskerl. Er freue sich, dass er und Frau Herzog sich um die Seelen kümmern und Halt und Orientierung im Glauben vermitteln können. Er wünsche sich eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Der Vorsitzende des Mömlinger Vereinsrings Klaus Kühnapfel begrüßte beide Neuen im Namen aller Vereine im PR. Kirche und Vereine haben es gerade mit jungen Menschen zurzeit etwas schwer, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen. Er wünschte beiden immer die richtigen Worte und den richtigen Ton zu finden und freue sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit.

Nach den Willkommensgrüßen sprach die Pastoralreferentin ihre Freude aus für die gute Aufnahme durch die anwesenden Gläubigen und dankte allen, die den Gottesdienst vorbereitet und mitgestaltet hatten. Danach sprach Pfarrer Rettinger den Segen und nach dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“ konnte man auf dem Kirchplatz noch gute Gespräche führen und erste Kontakte mit den „Neuen“ knüpfen. Dazu spielten Musiker und Musikerinnen aus dem Pastoralen Raum auf.

F. Frank

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