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Eigentlich hat es der Himmel ja gut gemeint mit uns Coronageschädigten: bei dem Wetter wäre die Fronleichnamsprozession sowieso ausgefallen, so dass man keinen Grund hatte, auf die Pandemie böse zu sein.

Aber natürlich: eine "normale" Fronleichnamsmesse wäre aufwendiger gewesen: alle Plätze in der Kirche voll, viele Messdiener, Musikverein, Weihrauch. Weihrauch? Das Bistum Würzburg hat zum einen angeordnet, dass pro Messe nur 2 Ministranten da sein dürfen und zum anderen, dass Weihrauchkessel verboten sind, weil sonst der Kontakt Priester-Messdiener zu eng wäre. Eine Lösung sind, wie man bei der Übertragung aus dem Würzburger Dom sehen konnte, Weihrauchschalen. Pfarrer Simon ärgerte sich sehr darüber, dass wir so etwas nicht haben. Eine großzügige Spende schuf Abhilfe und die neue Weihrauchschale wurde an Fronleichnam eingeweiht. 

Dass ein Feiertag anstand, war dem Kircheninneren anzumerken: Das Kirchenschmückteam hatte sich viel Mühe gegeben und sogar Birkenbäumchen und Fahnen aufgestellt.

In seiner Predigt bezog sich Pfarrer Simon auf die ausfallende Prozession: Jesus sage, er sei das lebendige Brot. Für diese Botschaft setzte er sein Leben ein und möchte, dass wir seine Botschaft aufnehmen wie das Brot. Dies würden wir üblicherweise an Fronleichnam in der Öffentlichkeit bezeugen. "Dieses Glaubenszeugnis soll aber nicht wegen Corona ausfallen. Vielmehr müssen wir Christen Jesus jetzt durch unser Leben bezeugen!", forderte Pfarrer Simon. Jeder von uns sei eine Monstranz und müsse den in der Kirche erteilten Segen zu den Menschen bringen: mit Augen, die sehen, wo Not ist, mit Händen, die helfen und beistehen, mit Ohren, die Not hören, mit Beinen, die zu den Menschen gehen, mit einem Herz, das für Leidende und Ausgegrenzte schlägt. "Fronleichnam darf nicht ausfallen!".

Am Ende des Gottesdienstes wurde die Monstranz ausgesetzt und es erfolgte eine kurze Anbetung vor der Erteilung des eucharistischen Segens.

Ein herzliches Dankeschön an Pfarrer Simon und allen Teilnehmern!

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