Pfarrvikar Mihai Vlad begrüßte als erstes die Kinder von der Kinderkirche, die für ihre eigene Feier im Gruppenraum ihre Gruppenkerze entzünden wollten.
Danach stellte Robert Faust vom Eine-Welt-Laden das diesjährige Partnerland Kenia vor.
Er fragte: Was brauchen Sie, damit Sie hoffnungsvoll in die Zukunft gehen können? Gerade in unsicheren Zeiten suchen wir nach einem Ort oder nach Menschen, die uns Halt und Orientierung geben, wo es für uns Hoffnung, Perspektiven und Zukunft gibt. Diese Frage treibt auch viele Menschen in Kenia um. Weil sie in ihren Herkunftsdörfern für sich keine Zukunft mehr sehen, wandern sie häufig ab, verlassen das vertraute Beziehungsnetz und suchen ihr Glück in der Großstadt – in der Hoffnung auf Arbeit und eine bessere Zukunft. Oft landen sie in einem der großen Slums rund um die Großstädte. In Nairobi, der Hauptstadt Kenias, leben 60 Prozent der Stadtbevölkerung in mehreren großen Slums auf nur 6 Prozent der Stadtfläche. Die kleinen Christlichen Gemeinschaften, die sich gerade dort gebildet haben, sind häufig Orte, wo die Menschen sich gegenseitig helfen und gemeinsam Projekte entwickeln, um ihr soziales Umfeld zu verbessern. Hier erahnen sie etwas von der Zusage Gottes, die der Prophet Jeremia den Menschen im babylonischen Exil schreibt und die auch uns heute gilt: „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben!“
Öffnen wir uns für diesen Gott, der uns allen Zukunft und Hoffnung geben will, und rufen ihn an in unserer Mitte.
Unser Beten und Wirken fragen nach einer aufrechten Haltung, so hören wir in der Lesung (SIR 35). Es geht nicht darum, sich zu verstellen oder Dinge zu beschönigen, sondern Gott ehrlich zu begegnen.
Im Evangelium (Lk 18,9-14 erzählt uns Jesus das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner und der Mahnung: Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhört werden.
Im Predigtspiel lassen die einzelnen Sprecher Schwester Mary zu Wort kommen, die in Kiberia lebt, einem der größten Slums in Nairobi. Sie kennt hier sämtliche Winkel und Gassen, besonders aber die Menschen und ihre Kreativität, Chancen zu nutzen und zu bieten. Dabei verbinden sie reich und arm, Christen und Muslime.
Die Fürbitten wurden mit einer Gabenprozession verbunden:
Wasser im Glas für Leben und Fruchtbarkeit, eine Pflanze für Verwurzelung und Heimat, ein Samenkorn für die Hoffnung und Zukunft, eine Trommel als Zeichen der Lebensfreude, Bambusstäbe als Zeichen für Schutz und Geborgenheit, bunte Stoffe für die Vielfalt und Einmaligkeit der Menschen und Wasser und Wein zur Erinnerung an Gemeinschaft mit Jesus und die Lebensfreude.
Bei der Kollekte wurde um eine großzügige Spende als Zeichen unserer Solidarität gebeten.
Vor dem Friedensgebet sagte der Pfarrvikar:
Die Verheißung Gottes, dass er uns allen Hoffnung und Zukunft geben werde, kann nur Wirklichkeit werden, wenn es zugleich Frieden gibt – in uns selbst, in unseren Familien und Nachbarschaften und in dieser Welt.
Die ausgesuchten Lieder passten gut zum Thema und gaben dem Gottesdienst einen besonderen Charakter.
F.Frank