Am Gründonnerstag begann Pfr Simon das Triduum mit 9 Messdienern, einer Schola (mit Markus Heinrich) und leider nicht so vielen Gläubigen, wie es die Schola verdient hätte.
Na ja, wir waren in der Pfarreiengemeinschaft auch die spätesten. In seiner Predigt verglich Pfarrer Simon das Evangelium mit einer Karikatur: wie ein guter Karikaturist sein Objekt sorgfältig beobachten muss, um es mit wenigen Strichen wiederzugeben, so erfahren wir in dem heutigen Evangelium alles über Jesus: "ich mache mich freiwillig zu Deinem Sklaven". Jesus habe sich für andere hingegeben, sein Leben geopfert und Folter in Kauf genommen. Seit 2000 Jahren folgten ihm Menschen, deren Lebenssinn es sei, ihren Mitmenschen zu dienen. Jesus und seine Jünger wüschen die Füße, nicht den Kopf. So sollten auch wir "im Alltag Menschen dienen und damit typisch sein für die, die Seinen Namen tragen". Statt des Schlusssegens wurde das Allerheiligste in die Unterkirche gebracht, wo der Frauenbund eine Andachtsstunde hielt. Der Altar wurde abgeräumt, der Tabernakel blieb offen.
Am Freitag ging es gleich um 6.00 Uhr weiter mit den Klapperkindern. Es gab eine große Erwachsenengruppe und eine Kindergruppe. Wir hätten noch zwei weitere Gruppen brauchen können, also: wer nächstes Jahr Lust hat... . Es wurden eben nicht alle Wege viermal abgegangen. Insgesamt wurden am Samstag für die Jugendarbeit der Pfarrei rund € 1100,00 gespendet, vielen Dank! Süßigkeiten gab es auch reichlich... .
Am Karfreitag um 9.00 Uhr folgte der Kreuzweg. Wie immer führten Hartmut Ackermann, Ute Fath und Rita Stahl entlang unseres schönen Kreuzweges vom Tiefental zur Wendelinuskapelle. Trotz regnerischen Wetters waren 68 Personen mitgekommen und die Betreuer der Kreuzwegstationen hatten alles sehr schön hergerichtet!
Um 15.00 Uhr teilte sich die Gemeinde: die Kommunionkinder und kleineren Kinder mit Eltern gingen den Kinderkreuzweg vom Tiefental zur Wendelinuskapelle. Obwohl es mittlerweile heftig regnete, leitete ihn Angelika Hennrich mit Regenschirmen und Capes. Gut, Unbillen passen natürlich zum Kreuzweg, aber bei schönem Wetter ist es trotzdem angenehmer.
Die anderen waren in der Karfreitagsliturgie, die Diakon Seibert hielt. 11 Messdiener begleiteten ihn. In seiner Predigt erinnerte er uns zunächst daran, dass ja heute Karfreitag sei. Wir aber würden Ostern mitdenken. Er bezog er sich auf einen Artikel des Schriftstellers Fulbert Stefffensky in der Zeitschrift "Publik Forum" : "Ich wollte, wir würden einmal unseren Glauben an diese alte Geschichte vergessen. Ich wollte, dass wir uns einfach verwundern über das, was uns da erzählt wird. (...)erst sollte man sich die Augen reiben über die unwahrscheinliche Erzählung; es ist in der Tat eine Geschichte der Würde und der Schönheit Gottes. Unverwundbare Götter (...) sind nicht zu bewundern. Die Starken (...) sind nicht schön, sie sind gewöhnliche Kraftprotze. Der gescheiterte Gott ist der wirklich gute (...) Gott." In den Augen der Welt ist er absolut gescheitert. Ebenso ratlos stehen wir heutzutage der Gewalt im heiligen Land und der Ukraine gegenüber. Im Kreuz des Herrn finden wir Heil, Leben und Hoffnung. Der gekreuzigte Gott ist in Wirklichkeit der würdevolle Gott. "Der Tod hat nicht das letzte Wort - Gott sei Dank". Zur Kreuzverehrung schenkte Diakon Seibert jedem ein Foto der letzten Kreuzwegstation in der Kirche: "Man sieht hier so gut, wie die Menschen unter dem Kreuz stehen und was sie empfunden haben. Aber wir müssen nicht verzweifeln. Es kommt neues Leben - schon morgen Abend".