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„Darf man beim Beten rauchen?“. „Nein mein Sohn.“ Darf man beim Rauchen beten?“ „Ja das ist gut!“. Dieser alte Witz dürfte ein bisschen die Situation eines Faschingsgottesdienstes beschreiben. Darf man bei einem Gottesdienst Lieder auf die Melodie von Faschingsliedern singen oder Gott unsere Freude durch das Werfen von Luftschlangen oder Schunkeln zeigen? Eindeutig „Ja“. Das Familiengottesdienst-Team aus Mömlingen hat gemeinsam mit Pfarrer Ernst Haas, Diakon Höfer, dem MCV und dem Musikverein Mümlingtal bewiesen, dass Gottesdienst und Faschingsfreude vereinbar sind.

Gemeinsam zogen Gardemädchen, Elferrat, Hofstaat und Prinzenpaar unter dem Trommelwirbel der „Mömlinger Dunnerwädder“ um den Dorfplatz und mit dem Narrhalla-Marsch des Musikvereins in die Kirche ein. „Mit Gottes Hilfe Frohsinn und Lachen erhalten, um so unseren Jahrmarkt des Lebens gestalten“, so lautete das Motto des Familiengottesdienstes. In seiner Einleitung wies der Diakon darauf hin, dass man heute Gott für eine gute Faschingskampagne bitte. Er erwähnte auch die gute Zusammenarbeit zwischen Niedernberg und Mömlingen. Neben ihm sei auch der Gitarrist beim heutigen Gottesdienst aus Niedernberg und der neue Niedernberger Faschingsprinz sei ein gebürtiger Mömlinger.

„Unser Leben gleicht oft einem Jahrmarkt, wo es wie mit Achterbahn und Karussell rauf und runter geht. Oft dreht man sich im Kreis und es wird gruselig und erschreckend. Aber nicht zu vergessen, dass es auch fröhlich und feierlaunig zugeht wie im Festzelt, so wie jetzt, wo wir Gottesdienst feiern
wollen. Wir haben im Fasching alle die Absicht, Freude, Frohsinn und Lachen in unsere Umgebung zu bringen. Ich meine, das ist etwas so wertvolles, dass es sich heute gelohnt hat, aufzustehen und hierher zu kommen. Es lohnt sich eigentlich immer, in den Gottesdienst zu kommen und Gottes Hilfe und Beistand in seiner barmherzigen Liebe zu erfahren“ so der Diakon an die zahlreichen Besucher. Gemeinsam mit dem Kinderprinzenpaar wurde das „Erbarme dich unser“ des Kyrie-Rufes in einer Faschingsmelodie gesungen. Die Lesung übernahm der Hofmarschall und beim Lied zum Zwischengesang durften Männer und Frauen sich abwechselnd von den Bänken erheben. Diakon Höfer verkündete das Evangelium des Tages, um anschließend seine gereimte Büttenpredigt zu verlesen, die spontanen Beifall erhielt. Die Fürbitten übernahmen Hofdamen und Gardemädchen. Zur Gabenbereitung wurden auch Narrenkappe und Regentenstab zum Altar gebracht. „Uns`re Welt braucht Frieden, der Friede sei mit Dir“, dieser Friedensgruß wurde schunkelnd gesungen.

Am Ende des Gottesdienstes dankte Faschingsprinz Gianni I. allen Verantwortlichen und Mitwirkenden, besonders dem Diakon für seine Predigt. Nach dem Segen durch Pfarrer Haas erfolgte der Auszug mit dem Narrhalla-Marsch. Vor der Kirche wurden die Besucher mit einem kleinen Umtrunk belohnt, den die KJG im Auftrag des MCV vorbereitet hatte.

F.Frank

Büttenpredigt von Diakon Höfer 21.01.2024

Liebe Schwestern, Brüder, Narren,

auch heute, so wie wir immer waren,

wie es üblich ist zur Fasenacht,

wird die Predigt heut im Reim gemacht.

Und passt gut auf, damit ihrs hört,

ich bin der Meinung, es ist es wert.

Im Evangelium ließen die Jünger alles stehen,

um mit Jesus mitzugehen.

Zu Menschenfischern hat er sie gemacht

und wenn man schaut, wer hätt’s gedacht,

es ist ihnen gelungen,

hätten wir sonst heute hier zusammen gesungen?

Durch Christi Leben können wir alle sehen,

wer Ihm folgt, wird durch ihn auferstehen.

Die Jünger folgten Jesus unbeschwert,

sie wussten gleich: er ist es wert.

 

Doch in unsrer Zeit

ist das Netz der Menschenfischer weit.

Immer mehr Menschen nur die Fehler sehen

und lieber aus der Kirch rausgehen.

Es gibt bestimmt für jeden

1000 Gründe um auszutreten.

Doch nicht der Klerus, sondern Christus allein

soll der Grund zum bleiben sein.

Man hat den Unmut wohl erkannt

und macht was Neues bei uns im Land.

Pastorale Standards wir sie nennen

zu Deutsch: mehr Kundenfreundlichkeit soll man erkennen.

So wie Jesus sagte zu dem Blinden:

„Was willst Du, dass ich Dir tu“, soll man bei der Kirche finden.

 

Auch stellt einem Segen für egal welches Paar

nicht mehr ein unüberwindbares Hindernis dar,

damit sich keiner mehr beschwert.

Ich glaub, das ist schon sehr viel wert.

Besser in Gottes Willen zu agieren,

das bekamen auch Niniveaner zu spüren

und änderten die Lebensweise,

obwohl Jona gab seine Botschaft kurz und leise.

 

Heute in unseren Lebensjahrmarkt

sollten wir auch die Zeichen erkennen, die stark

uns eigentlich zeigen wollen,

was wir zu unserem eigenen Wohle tun sollen:

Die Schöpfung erhalten ist unsere Pflicht,

doch mit ÖPNV geht das nicht.

Ich würde ja mit dem Bus oder Bahn

zu meinen Zielen im Lande fahr’n

Wenn überhaupt ein Bus dahin geht,

oder man vergeblich dann am Bahnhof steht.

Und auf dem Land, wenn man zu einem Termin hin fahren muss,

seid sicher denn genau dann, dann fährt kein Bus.

So wird einem das Klima schonen verwehrt,

wenn nix fährt, dann hat das keinen Wert.

 

Dann plärren bei uns immer lauter im Land,

die Leute, die am Stammtisch die Wahrheit erkannt

zu haben meinen,

gehen los auf die, die ihnen fremd erscheinen.

Sind erschreckend gewaltbereit,

hauen drauf wie nicht gescheit.

Greifen nicht nur Politiker persönlich an,

auch Sanitäter und Feuerwehrmann.

Wo bleiben Respekt und Toleranz?

Hat man die verloren ganz?

Soll das die Alternative für uns sein?

Dann sag ich als Christ ein klares NEIN,

Dass man diese Menschen doch besser bekehrt,

das wäre, glaube ich, sehr viel wert.

 

Aus Kohle und Atom

machten wir den Strom.

Dass das nicht gut auf Dauer war,

das ist inzwischen jedem klar.

Der Strom aus Wind und Sonne

ist für einige keine Wonne.

Wird ein Acker in ein Solarfeld verwandelt,

sieht man gleich die ganze Landschaft verschandelt.

Für ein Braukohlekraftwerk ganze Landstriche

einfach ausradiert werden müsse.

Ganze Orte wurden einfach weggegraben,

so was will man aber auch nicht haben

und so eine qualmende Stromfabrik

ist, bei Leibe, ein schlimmerer Anblick.

Ein abgebautes Atomkraftwerk,

bleibt für Ewig ein Problemmüllberg.

Strom macht unser Leben leicht und unbeschwert,

Solarzellen und Windrad, das ist es wert.

 

Der Jahrmarkt des Lebens, er geht weiter,

mal turbulent, mal schaurig, mal heiter.

Manchmal ist es auch ein Graus,

doch machen wir das Beste draus,

Mit Gottes Hilfe Frohsinn und Lachen erhalten

um so unseren Jahrmarkt des Lebens gestalten.

Feiert, aber nicht so toll,

weil jeder wieder am Aschermittwoch hier sein soll.

Weil: wenn`s immer und immer so wär,

da wüsst ja kein Deifel, dass Fasenacht wär.

Das ganze Jahr ein Miesepeter ist auch verkehrt,

dann hat es ganze Leben keinen Wert.

Wir sind zwar Narren, aber schlau

drum sage ich jetzt Amen und 3x Helau!
Mümling Helau

Honisch Helau

MCV Helau

 

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