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Am Ostermontag begrüßte Angelika Hennrich die Gemeinde: "Vor 2 Wochen habe ich 60 Eier hierher gebracht und ein paar kahle Äste daneben gestellt. Seitdem musste ich zweimal nachfüllen und so hängen jetzt 100 Eier hier, auf die Sie geschrieben haben, was trotz Corona schön ist".

Sie schilderte, dass viele für Frühling, Gesundheit und Schule (ja tatsächlich!) gedankt hätten, aber der Schwerpunkt sei "Danke für meine Familie" gewesen. Dies zeige, dass Corona uns verdeutlicht habe, wie wichtig es sei, Zeit gemeinsam verbringen zu dürfen. Sie habe sich sehr gefreut, dass 100 Personen etwas Schönes gefunden hätten, dass also nicht nur über die Coronazeit gejammert würde. 

Pfarrer Simon setzte seine Gedanken aus der Osternacht fort: Die Emmausjünger wollten weg von Jerusalem, weit weg. Es seien nicht die Getreuesten der Getreuen gewesen, sondern vielmehr Jünger, die ihren Glauben verloren hätten. Trotzdem sei Jesus zu ihnen gekommen und habe mit ihnen die Eucharistie gefeiert. Dies zeige, dass die Kommunion nicht Belohnung, sondern Heilmittel gegen Unglauben sei. Jesus suche jeden, um ihn in seine Kirche zu führen, auch heute in Obernburg, auch jeden von uns. 

Üblicherweise findet am Ostermontag ein Emmausgang statt, der zur Annakapelle führt, wo der Osterhase Schokolade für die Kinder versteckt hat. Das ging dieses Jahr natürlich nicht, so dass die Schokolade zusammen mit den Brötchen der Bäckerei Braunwarth, die üblicherweise gesegnet und verteilt wurden, in Tütchen gefüllt und ausgegeben wurde. Angelika Hennrich erklärte, es seien 150 Brötchen und ca 110 Besucher, so dass jeder eingeladen war, auch ein Brötchen für die Daheimgebliebenen mitzunehmen. In der Tat war nachher nichts mehr übrig.

Vielen Dank allen, die sich für die Veranstaltungen in der Karwoche engagiert haben!

Die Auferstehungsmesse in der Osternacht hielt Pfarrer iR Simon. Das Osterfeuer wurde draußen errichtet, aber es durfte nur der Altardienst dabei stehen. Frau Wilzbach-Wald hatte große Glaswindlichter gestiftet, damit jeder das ewige Licht bequem nach Hause nehmen konnte. Familien Hennrich und Volmer hatten kleine Flaschen gesammelt, gereinigt und etikettiert, damit jeder Weihwasser aus der Osternacht mit nach Hause nehmen konnte für Gläubige, die an der Messe nicht teilnehmen konnten.

Die musikalische Gestaltung mit Gesang, Altblockflöte und Orgel übernahmen ( in wechselnden Rollen) Amelie Noß sowie Luise und Elisabeth Volmer. Sie war ihnen gut gelungen! Beim Credo drohte das Kirchendach wegzufliegen, weil alle Register der Orgel gezogen wurden und die Begleitung während der Kommunion (Capriccio in Jazz von M. DeJong) spiegelte die Osterfreude vorzüglich wider.

Pfarrer Simon betonte in seiner Predigt, dass Jesus wirklich tot gewesen sei. Aus. Ende. Eine Änderung hieran habe nur Gott bewirken können. Gott habe ihn zum Leben erweckt. Daher könnten wir uns darauf verlassen, dass auch für uns der Tod nicht endgültig sei. Für Gott gebe es kein "zu häßlich", "zu heruntergekommen". Selbst wenn uns alles danebengegangen sei, seien wir in Gottes Augen wertvoll und seine geliebten Kinder. Dies sei die Verheißung von Ostern. "Wenn alles vorbei ist, wird uns Gott in seine Arme nehmen mit so viel Liebe und Erbarmen, dass wir wieder Leben haben". 

Ein herzliches Dankeschön auch Günter Rosenberger als Küster und allen, die sich für das Gelingen der Messe eingesetzt haben!

Am Gründonnerstag hielt Pfarrer Jarosch die Messe. Da eine Fußwaschung coronabedingt nicht erlaubt war, wurde ein Foto des Jahres 2017 per Beamer an die Wand geworfen. Angelika Hennrich erklärte dazu, dass Fußwaschung ein Dienst sei. Dieser sei heuer nicht erlaubt, aber viele andere Dienste seien erwünscht: für einen Nachbarn einkaufen, alleinstehende Personen mit einem Telefonanruf erfreuen uvm. Besonders aber füreinander sorgen und füreinander da sein, nicht zuletzt mit Maske und Abstand.

Da es auch keine Andachtsstunden geben durfte, wurde das Allerheiligste in die Sakristei gebracht und die Ministranten räumten den Altarraum leer. 

So begann am Freitag das Gedenken an den Tod Jesu in einem leeren Altarraum und mit nur 6 Messdienern, statt, wie sonst üblich, 20. PR Benjamin Riebel schilderte, wie grausam ein Kreuzestod ablaufe. Es sei eine Folter, die sich sehr lange hinziehen könne, bis der Gehängte jämmerlich ersticke. Trotzdem sei das Kreuz für uns ein Symbol, das letztlich für Heil stehe. Wir dürften uns freuen, dass Jesus diese Qual auf sich genommen habe. Die traditionelle Kreuzverehrung fand heuer ebenfalls in einer abgekürzten Variante und einzeln statt.

 

 

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