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Die Osternacht in Mömlingen feierte die Gemeinde mit Pfarrer Rettinger, Diakon Höfer und zahlreichen Ministranten und Ministrantinnen. Vom Osterfeuer im Pfarrhof wurde das Licht in die dunkle Corpus-Domini-Kirche getragen. Die Lesungen zeugten vom Bund Gottes mit seinem Volk. Die Zwischengesänge und das Anstimmen der Lieder bis zum Einsetzen der Orgel übernahm der Tonkreis „Jubilate“.

Nach der Allerheiligen-Litanei und der Weihe des Taufwassers wurden ein Jugendlicher und ein Kleinkind getauft und damit in die Kirche aufgenommen. Zur Tauferneuerung besprengte der Pfarrer die Gläubigen „üppig“ mit dem Osterwasser.

Auszug aus der Predigt

In seiner Predigt stellte er den kleinen krebskranken Oskar aus dem Buch „Oskar und die Dame in Rosa“ vor, welcher Leukämie und nur noch eine kurze Zeit zu leben hat. Seine Eltern, ungläubig und von der Situation überfordert, besuchen ihn selten. Nur Oma Rosa, eine ältere Frau, die ehrenamtlich auf der Kinderkrebsstation Dienst tut, ist mutig genug, um bei Oskar am Krankenbett zu sitzen und mit ihm über seine Fragen nachzudenken. „Gott kannst du alles sagen“, sagt Oma Rosa. Und so kommt es, dass er Briefe an den lieben Gott schreibt, an den er eigentlich gar nicht glaubt. Und Oma Rosa ermuntert ihn, sich bei seinen Eltern zu entschuldigen, die er „Volltrottel“ nennt, weil sie mit Sterben und Tod nichts anfangen können.

Sterben – Tod – Trauer, das sind die Begriffe, die uns seit Karfreitag beschäftigen, die uns in unserem Leben immer gefangen halten. Wir haben am Karfreitag den Tod Jesu bedacht, Gott schickt seinen Sohn in diese Welt und Gott hat auch ihm in die Wiege gelegt, dass er sterben wird, wie alle Menschen. Dieser Oskar sagt, was alle denken, dass auch wir „eines Tages sterben werden“. Wir sind Teil einer Welt, die, so scheint es, immer mehr die negativen Schlagzeilen kennt, als die positiven.
Eine Welt, in der auch nach der Geburt, nach dem Tod und nach der Auferstehung des Jesus von Nazareth vieles fragwürdig geblieben ist.
Heute feiern wir Ostern, die Erfahrung der Auferstehung Jesu. Dieses Fest aber kann verändern.
Mitten im Elend ist ER, ist Gott da, der das Heil der Menschen will. In Jesus Christus, so wissen es schon die ersten Christen, ist das Leben der Menschen. Dies haben glaubende Menschen immer wieder erfahren, so auch Oma Rosa, denn in aller Dunkelheit und allem Verworrenen und Aussichtslosen steckt immer auch ein Funke Hoffnung. Sie rät Oskar: „Jedes Mal, wenn du an Gott glaubst, wird es ihn ein bisschen mehr geben. Und wenn du dranbleibst, wird er ganz und gar für dich da sein. Und er wird dir Gutes tun.“ So stellte Oskar ein Schild auf seinen Nachttisch „Nur der liebe Gott darf mich wecken“ und konnte friedlich sterben.So ähnliches, wie das Leben von Oskar können wir auch im Leben von Jesus Christus im Evangelium lesen: ärmliche Geburt, sein Weg über das Land nach Jerusalem, seine Passion, sein Tod am Kreuz.
Aber da ist noch viel mehr, was berichtet wird: sein Auferstehen aus dem Tod, seine Sammlungsbewegung, sein Wort, dass er alle Tage bei uns ist bis zum Ende der Welt.
Er, Jesus Christus bleibt bei uns, an allen unseren Lebenstagen, in Freude und Leid und er wird bei uns sein in unserem Sterben, aber danach auch bei unserem Leben in seiner ewigen Herrlichkeit, das was wir Himmel nennen. Gott ist gekommen, so glauben wir, mitten hinein in diese Welt, er hat sich mit uns verbündet, er hat das ganze Menschsein angenommen, mit Freude, Leid und Tod. Er nimmt das ganze Leben an und so feiern wir heute, das, was ihm als Erstem widerfahren ist und uns allen bevorsteht: die Auferweckung. Er wird uns nach unserem eigenen Tod einmal auferwecken, uns mitnehmen in sein Reich, worum wir immer wieder beten. Oskar hatte davor keine Angst mehr, er wartete auf den Besuch von Gott.

Den letzten Brief schrieb Oma Rosa selbst: „Lieber Gott, vielen Dank, dass du mich Oskar hast kennen lernen lassen. Dank seiner habe ich viel gelacht und Freude empfunden. Er hat mir geholfen, an dich zu glauben.“

Am Ende des Gottesdienstes dankte Pfarrer Rettinger allen Besuchern und an der Durchführung Beteiligten und spendete den österlichen Segen. Anschließend luden die Ministranten auf den Kirchplatz zu Getränken ein.

F.Frank

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