Auch heuer hat das Team Tansania zum Weltmissionssonntag einen Gottesdienst vorbereitet.
"IHR SEID DAS SALZ DER ERDE" so lautete das diesjährige Motto.
Pfarrer Haas und Diakon Höfer leiteten den Gottesdienst.
In seiner Einführung verwies Robert Faust auf die Missio-Aktion, welche die Christen in Syrien und im Libanon in den Vordergrund rückt. Auch unter widrigsten Bedingungen gibt es dort Menschen, die sich in den Dienst der Ärmsten und Schwächsten stellen.
Im Kyrie wurden wir eingeladen, an einer Welt des Friedens und der Freude mitzubauen. Im Vertrauen auf Jesus werden wir ermutigt, ihn zu bezeugen und zum Salz für die Erde und Licht für die Welt zu werden.
Anhand von 3 Beispielen wurde verdeutlicht, wie Christen in Syrien und dem Libanon Salz der Erde und Licht der Welt sind.
Pfarrer Richard Abi Saleh und Danielle Aramouni:
Der Libanon ist in den letzten Jahren in eine beispiellose Krise geraten. Obwohl Wirtschaft und Währung kollabieren, hat der Libanon mit seinen nur 6 Millionen Einwohnern, 2 Millionen Geflüchtete aus Syrien und Palästina aufgenommen – auch die Kirche hilft, wo sie kann.
Vor 3 Jahren gab es bei einem Gottesdienst mit Pfarrer Abi Saleh im Beiruter Hafen eine riesige Explosion.Wie durch ein Wunder zerbarsten nur alle Fenster. Eine Druckwelle katapultierte die Portaltüren vor den Altar, aber es gab keine Toten in der Kirche.
Die Explosion zerstörte große Teile der Innenstadt. Mehr als 200 Tote und tausende Verletzte.
Gemeinsam mit seinen Gemeindemitgliedern gründete der Pfarrer die Initiative „Dramen und Wunder“. Durch seine motivierende Art hat er die Gemeinde für diese Idee gewinnen können.
Fast 40 Frauen aus der Gemeinde besuchen regelmäßig Menschen Zuhause.
Eine ehrenamtliche Helferin ist Danielle Aramouni sie ist die Koordinatorin der Initiative, sie sagt: „Wir müssen uns gegenseitig helfen, denn wir haben unseren Glauben. Wenn du Menschen siehst, die Hilfe brauchen, gehst du zu ihnen und hilfst.“
Auch Sr. Donatella Gareffa von den Schwestern der Nächstenliebe erzählt von der Verzweiflung der Menschen. Krankenhäuser können Patienten nicht behandeln, weil es keine Ärzte gibt und einfachste Arzneimittel fehlen.
Schulen bleiben Monatelang geschlossen. Die Schwestern dagegen halten ihre Schule offen, obwohl der Staat ihnen seit Jahren keine Unterstützung zahlt. Es gibt viele Gründe, die Hoffnung aufzugeben oder den Glauben zu verlieren. Aber Sr.Donatella sieht ihre Berufung darin sich gegen die Verzweiflung zu stemmen.
Auf dem Plakat zum diesjährigen Weltmissionssonntag sind vier Personen vor einer Klosteranlage in einer felsigen Landschaft zu sehen.
Die Klostergemeinschaft ist zu einem Anziehungspunkt für Christen und Muslime von nah und fern geworden. Gastfreundschaft ist eine zentrale Regel der Gemeinschaft, sie beinhaltet nicht nur Unterkunft und Essen, sondern vor allem auch Begegnung und Wertschätzung des anderen.
Pater Paolo, ein Jesuit aus Italien kam in die Wüste um Gott zu finden. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort und Freiwilligen aus aller Welt baute er auf den Ruinen des Klosters des hl. Moses von Abessinien - Mar Musa - ein neues Kloster auf. Er knüpfte ein lebendiges Band zw. Einheimischen und Besuchern.
Während der Angriffe im Bürgerkrieg, wurde Pater Paolo entführt und wird bis heute vermisst. Doch die Gemeinschaft blieb aus Solidarität mit den Einwohnern von Nebek.
Für viele Syrer, die im Land geblieben sind, ist die Klosteranlage ein Sinnbild der Hoffnung.
Pater Jihad Youssef, Abt des Klosters Mar Musa, nahe der Stadt Nebek, und die Frauen und Männer sind entschlossen, den Menschen einen Grund zum Bleiben zu geben. Sie leisten konkrete Hilfe, mit dem Aufbau eines Gemeindezentrums und einer Musikschule. So fördert die Klostergemeinschaft den Übergang in einen normalen Alltag und stärkt die Perspektive, zu bleiben. Deshalb sind die Menschen in Deir Mar Musa Salz der Erde.
Zum Abschluss ermunterte uns Diakon Höfer den Akteuren aus den 3 Projekten zu folgen.
- Durch Freude, die wir empfinden und ausstrahlen. Selber erfüllt und motiviert aus einem Leben aus dem Glauben. Finsternis, Zweifel und Bedenken können dadurch vertrieben werden.
- Liebe, die wir teilen. Wenn unser Handeln geprägt ist von aufrichtiger, verstehender und hilfsbereiter Liebe, erahnen Menschen durch uns, was es heißt, Christus zu begegnen und aus dieser Beziehung ihr Leben zu gestalten.
- Dankbarkeit, weil wir uns gestärkt wissen, weil wir uns von Jesus getragen fühlen. So sind wir „Salz der Erde.“
R.Zieres