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 Wie üblich an St. Wendelin fand der Sonntagsgottesdienst, diesmal am Samstag Abend, in der Wendelinuskapelle statt.

Pfr Rettinger freute sich über die schöne Aussicht (hah, er hat die Aussicht noch nicht bei der Bittprozession im Spätfrühling bei untergehender Sonne mit Getreidefeldern gesehen...) und darüber, dass die Kapelle voll war. In der heutigen Zeit, erläuterte er in der Predigt, hätten wir keine Zeit. Stets Hast und Hetze. Niemals seien wir im Jetzt. Auch seine Mutter würde ihn zB jedes Mal beim Essen fragen:"was soll ich morgen kochen?" Es gebe insoweit eine Legende über den heiligen Wendelin: Er sei aufgefordert worden, die Tiere eines Edelmanns zu hüten und habe dies gemacht, indem er sich zu ihnen auf die Weide gesetzt habe. Die anderen Tierhüter hingegen seien hinter den Tieren hergerannt und hätten sie hierhin und dahin getrieben. Das Vieh des heiligen Wendelin jedoch sei prächtig gediehen. Diese Gelassenheit und innere Ruhe habe ihm das Gebet geschenkt. Auch bei uns werde die Zeit immer knapper, "selbst das Taschentuch heißt Tempo".  Wir sollten uns insoweit ein Beispiel nehmen an einem Rabbi, der gesagt habe: "Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich sitze, dann sitze ich. Wenn ich esse, dann esse ich. Ihr hingegen steht wieder auf, wenn ihr sitzt, seid beim Geschäft, wenn ihr betet, kommt an, wenn ihr unterwegs seid". Diese Gelassenheit sollten wir im Gebet erbitten. 

Ein herzliches Dankeschön den Messdienerinnen, dem Ehepaar Reichert für die Sorge um die Wendelinuskapelle, Erwine Knecht für die musikalische Gestaltung und Pfr Rettinger für die passende Predigt.

Einen ganz besonderen Gottesdienst gab es am Sonntag. Der Kirchenchor aus Vaterstetten (bekannt als Autobahnabfahrt hinter München, aber tatsächlich eine Gemeinde mit 25.000 Einwohnern), dessen Mitglieder unsere Wortgottesdienstleiterin  Sabine und Organist Rudolf Sosnowsky bis vor kurzen waren, hatte sich angekündigt, um die Messe zu gestalten. Da gleichzeitig in Mömlingen die Wendelinusprozession stattfand, boten sie an, ihren Pfarrer mitzubringen. Leider war dieser ganz kurzfristig durch einen Unfall in der Familie verhindert, so dass die Wortgottesleiterin Johanna Steinleitner aus Vaterstetten mit 7 Messdienern aus Obernburg in die Kirche einzog. Der Kirchenchor kann hervorragend singen und hatte mit Frau Menz-Hermann eine ausgezeichnete Organistin dabei; allseits wurde angeregt, dass sie jährlich ihren Ausflug in Zukunft nach Obernburg machen (:-)). Es ist schon lange her, dass wir einen so guten und großen Chor beim Sonntagsgottesdienst hatten. Zum Schluss gab es mit dem "Halleluja" noch eine Zugabe, von der Sie einen kleinen Ausschnitt unten hören können. 

In der Predigt bezog sich Frau Steinleitner auf das Evangelium und arbeitete heraus, dass Jesus will, dass wir einander dienen und nicht unsere Macht ausnutzen. Die Christen sollen eine Gemeinschaft des Hörens, Dienens und Dankens sein. Reich und Macht habe nur Gott. Wir sollten auf die Schrift hören, denn Gott spreche zu jedem, der sich seinem Wort öffne. Wir sollten nicht nur Nächstenliebe üben, sondern dies als Gemeinschaft machen und dabei dankbar erkennen, dass wir nicht aus eigener Kraft handeln, sondern aufgrund der Gnade Gottes.  

Der Kirchenchor war bereits gestern angereist und wurde von Familie Sosnowsky beköstigt; es lag daher nahe, als Dankeschön der Gemeinde etwas beizusteuern. Bekanntlich gibt es in Franken exzellenten Wein - aber andererseits weiß das ja jeder, auch in Oberbayern. Dass es hingegen hier auch ausgezeichnetes Bier gibt, wurde den Mitgliedern mittels eines Kasten Aschaffenburger Bieres bewiesen...

Vergelt's Gott dem Kirchenchor aus Vaterstetten mit ihrer Wortgottesdienstleiterin, Familie Sosnowsky, den Messdienern und allen Mitfeiernden!

 

 

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