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Ein nachdenklicher Jugendgottesdienst mit kraftvoller Botschaft

„Eingeladen zum Fest des Glaubens“, welcher Refrain könnte besser passen zu einem Weihnachtsgottesdienst, besonders wenn er von jungen Menschen der KJG vorbereitet wurde. Pfarrer Manfred Jarosch konnte viele Familien und junge Menschen willkommen heißen. Pastoralreferent Benjamin Riebel sagte zu Beginn: „Suchen sie mal im Internet nach einem Ausmalbild für Kinder zum Thema Weihnachten. Ach ist das alles süß und romantisch: ein niedliches Schäfchen da, ein kleines Rentier dort, kleine Glöckchen usw. Das ist schön für kleine Kinder, aber das hat nicht viel an Substanz. Dass es an Weihnachten um mehr geht als Romantik und schöne Stimmung, das möchten wir heute deutlich machen.

Nach dem Evangelium betrachtete der Pastoralreferent die schön geschnitzten Figuren der Krippe, das schöne weiche Fell und lobte laut die harmonische und romantische Szene. Auf einen Zwischenruf der Jugendlichen „Und was bringt das jetzt? Was hat das mit mir zu tun?“ stellte er die Frage an die anwesenden Gläubigen: „Warum wurde Jesus eigentlich in einem Stall geboren und nicht in einem Palast?“

Einige trauten sich: „Er will einer von uns sein.“ „Im Palast wäre er unnahbar, etwas Besseres. Man müsste zu ihm aufblicken“. „Gott will zu allen kommen.“ „Josef und Maria waren arme Leute“. „Jesus musste erst seinen Platz finden“. Riebel stellte fest: „Gott ergreift Partei für die sozial Schwachen, wozu die Mehrheit der Menschen auf der Welt zählt. Er stellt die gesellschaftlichen Verhältnisse (Hast Du was, dann bist Du was) auf den Kopf. Er will, dass die Menschen, selbst als schutzlose Kinder, Würde bekommen. Wenn uns das im Zusammenhang mit dem Weihnachtsfest deutlich wird, dann haben wir die Botschaft verstanden“.

Dieses Anliegen floss auch in die Fürbitten ein, die von einem KJG-ler vorgetragen wurden. Auch nach der Kommunion machten die Jugendlichen deutlich: Reichtum ist nichts schlimmes, aber es wächst daraus Verantwortung. Texte aus dem Buch Amos (6,4-6) und aus einem Brief aus der damals so genannten „Dritten Welt“ zeigten, wie wichtig es ist, dass wir miteinander teilen und uns als Brüder und Schwestern verstehen und annehmen. Das Schlussgebet sprach ebenfalls ein Mitglied des Vorbereitungsteams: „Sucht Gott nicht über den Sternen, nicht in Palästen oder hinter Schaufenstern. Sucht ihn, wo ihr arm und traurig seid, wo ihr Angst habt. Ihr werdet ihn finden wie einen Lichtschein im Gestrüpp, wie eine tröstende Hand und eine Stimme, die leise sagt: Fürchte dich nicht!“

PR Riebel sagte zum Schluss: „Dies war sicher ein nachdenklicher Gottesdienst. Aber die Botschaft hat Kraft.“ Er dankte dem Duo Yannick Beer und Florian Gollas für die schöne musikalische Begleitung und lud alle Kinder zum anschließenden Kindersegen ein. Pfarrer Jarosch schloss mit dem Wunsch, dass „Christus auch in unseren Herzen neu geboren wurde“ und erteilte den Segen.

 

Friedrich Frank, Mömlingen

 

 

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