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Mit einer Prozession und einem Festgottesdienst feierten die Mömlinger Gläubigen ihren Ortspatron St. Wendelin. Bei seiner Begrüßung sagte Pfarrer Rettinger: „Wir stehen hier an der Wendelinuskapelle, hoch über dem Ort. Das kann uns zeigen, dass der Hl. Wendelin in allen Höhen und Tiefen unseres Lebens ein Fürsprecher sein kann“.

Gemeinsam zog die Prozession über die Straße Am Ellbogen, die Bachetsstraße und Hauptstraße zur Corpus-Domini-Kirche, abgesichert durch die Feuerwehr. Besinnliche Texte und Lieder mit Unterstützung des „Musikvereins Mümlingtal“ wechselten sich ab, während Pfarrer Rettinger das Reliquiar mit Reliquien des Heiligen trug.

In seiner Predigt stellte Rettinger die Hast und Hetze unserer Zeit dem Leben des Hl. Wendelin gegenüber und erzählte eine Legende, bei welcher der Grundbesitzer den Heiligen in seiner Zelle aufsuchte und ihn fragte, ob er sich nicht schäme, als kräftiger Mann ein solches Faulenzertum zu führen. Daraufhin hütete er dessen Vieh, aber anders als die anderen Hirten, die das Vieh ständig vor sich hertrieben. Wendelin sah zu und betete, während sein zugeteiltes Vieh prächtig gedieh, als ob ein Engel auf es aufgepasst hätte.

Diese Gelassenheit und Ruhe des Heiligen fasziniert uns, gerade in der heutigen Zeit, wo Geschwindigkeiten und Termine immer mehr zunehmen. Es erinnert uns auch an die bekannte Geschichte von der Weisheit eines Mönches, der gefragt wurde, warum er trotz vieler Aufgaben so gelassen bleiben kann und antwortete: „Wenn ich stehe, dann stehe ich; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich sitze, dann sitze ich; wenn ich schlafe, dann schlafe ich; wenn ich esse, dann esse ich; wenn ich trinke, dann trinke ich; wenn ich schweige, dann schweige ich; wenn ich schaue, dann schaue ich; wenn ich lese, dann lese ich; wenn ich arbeite, dann arbeite ich; wenn ich bete, dann bete ich ..“ Da fielen ihm die Fragenden ins Wort: „Das tun wir doch auch“. Der Mönch aber widersprach: „Nein, eben das tut ihr nicht: Wenn ihr steht, dann lauft ihr schon; wenn ihr geht, seid ihr schon angekommen; wenn ihr sitzt, dann strebt ihr schon weiter ….“

„Geht es uns nicht genau so, dass wir immer schon woanders mit unseren Gedanken sind? Deshalb kann uns der Hl. Wendelin mit seiner Gelassenheit und seinem Beten auch heute noch ein Vorbild sein“, so Pfarrer Rettinger am Schluss der Predigt.

Am Ende des Gottesdienstes sprach er seinen Dank aus an alle Mitwirkenden und Mitfeiernden und spendete den Eucharistischen Segen.

 

F.Frank

 

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